1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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er, ausser den Meistern des klassischen Alterthums,
null) fleissig die Meister der Renn- und Stech-
bahm Wre man iezt Bälle, Opern, Illumina-
tionen, Rcdoulen rc. giebt, so hielt damals der
Hof jährlich immer einige solenne Turnire, wo
der Landesherr selbst eine Lanze brach oder sich
brechen lies. *)
Als Prinz Friedrich zum Erstenmal dabei ge-
wappnet erschien, rief laut ein altes Weib int
Volke: „Was will das Kind! — Eine
harte Rede, die Friedrich als Kurfürst noch nicht
verwinden kennte und mehrmals scherzend sei-
nem Hofprediger S p a l a t i n erzählte.
Derselbe sagt von ihm, daß Ritterspiele zeit-
lebens feine liebste Kurzweil geblieben seien und
daß er nicht blos mit Grafen, Fürsten rc. sondern
oft „selbst mit Rom. Kais. Mai. Kaiser Marimi-
lian gerannt" habe. Posstrlich klingt es,
wenn er ferner von ihm erzählt, „war auch ein
guter Tornyrer, so war er ein guter Jager
und Weidmann, pirscht gern, war ein guter
Schüze."
Doch nicht blos den Fürst, den Ritter, den
Gelehrten suchte man in Friedrichen zu bilden;
auch den Bruder, den Christen, den Menschen —
dies beurkundet, wie sich bei mchrern Gelegenhei-
ten zeigen wird, sein ganzes Leben. Hier nur
noch die Erinnerung, daß, während einer fast
4viährigen Regierung, welche er, die Kur aus-
ge-
*) Die Königliche Bibliothek verwahrt sehr schön gemalte
Abbildungen davon.