1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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ihm her gehen, wie es „eyme forstin zce-
melich waz, (w e es einem Fürsten geziemte,)
Leute mit phiffin vnde posuncn." Natürlich
stiegt auf dem Rathhause von Tanz und Tafel al-
les an die Fenster und Herrmann >?on Orlamünde,
vielleicht vom Weine begeistert, ruft auf die Gasse
hinunter; „Sage F re der ich, wo willt
du hen?" Das vermerkt aber gar übel der
Landgraf. „Werl'chinn," sagt er, erzürnt nach
dem frechen Ritter blickend, „sal ich noch eyne
kleyne zcid lebe, so wel ich mache, daz du mich
herre Heist." Damals achtete Herrmann nicht
der Drohung, so wenig als sein Freund, Günther
von Schwarzburg, der ein andermal spöttisch
meinte: er bekümmere sich „vme den Landgrafin
zcu Doringin nickt vnde vme dy sy'nen."
Bald kam es dieser Beleidigungen wegen zu
offener Fehde, an welcher mehrere Grafen und
Fürsten gegen Friedrichen theilnahmcn. Ausser
dem Städtchen Wiehe wurden im kurzen auch eine
Menge Dörfer eingeaschert. Zwar brachte der
Kaiser selbst 1343 „eine volle Sühne" zu Stande,
aber der alte Groll erzeugte bald neuen Kampf,
der endlich dem vorlauten Hermann die Graf-
schaft Orlamünde kostete, Günthern aber
1345 zu einem sehr nachtheiligen Vergleich
nöthigte.
Gleichzeitige Regenten von 1310—1349 in Deutsch-
land K. Heinrich Vii. (1308 — 13), Ludwig von
Baiem (bis 1330), und Karl Iv. (bis 1347. Die
Schweizer