1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
fängnisse befugen zu dürfen. Aber es erfolgte
nichts darauf als die Versicherung: man werde
Johann Friedrichen die ,,Custodie erleichtern und
einen lustigen Gang zum Hin- und Hergehen ein-
räumend Eben fo vergeblich waren die Vor-
stellungen von 16 Reichsständen, welche den
Kaiser dringend baren: „das berraurliche Elendt
und Herzkhomernuß der vnfchuldigen Gemahlinn
vnndjungker allergenedigsi zu erwegen." „Hanns
fridrich fei," antwortete der Kaifer, „zum dicken
vnnd offtermahl, wie fein leiblicher Sohn, ge-
warnt worden, habe aber demungeachtet „Inn fei-
nen» vorfezl chenn Vngehorsam vnnd freuentli-
chen Hallstarr truzlich verharret," und dadurch
Kaiser und Reich in grose „Angst, Verderb, Jha-
mer vnnd nott gesejt" auch hätten sich auf dem
Grimmenstein Papiere gefunden, die des Herzogs
Verbrechen weit groser, als man bisher gemeint,
darstellten."
Keinen bessern Erfolg hatte ein demüthiges
Schreiben der Elisabeth, an den Kurfürsten August
und dessen Gemahlinn, um Fürbitte bei dem Kai.
fer, der dem Kurfürsten versprochen hatte, ohne
seinen Willen den Herzog nie frei zu geben. Wen
rührt es nicht, wenn sie schreibt: daß sie in ih.
rem „jämmerlichen Zustand und hochbeschwerli-
chen Creuze sich nicht mehr zu fassen wisse," daß
sie, ausser ihrem Gemahl, „vff dieser erden fast
keinen trost vnnd milterung" haben möge — daß
ihre einzige Hofnung nur noch auf den Kurfür-
sten stehe, der ia wohl als Blutsfreund Mitleiden
ha-