1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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nichts alé ein leidlicheres Gefängnis, mit leeren
Hofnungen zur Freiheit, der Elisabeth aber die
Erlaubnis, ihn zu besuchen. Gewis gieng es
damals dem Herzoge schwer ein, dem Kurfürst
August und seiner Gemahlinn in einem langen
Schreiben alles Geschehene, wie ein armer Sün-
der, abzubittcn. Aber Elisabeth hatte durch Ver-
traute es ihm rathen lassen. Getrost sezte er die
Feder an. Beweglich klang der Brief — gele-
sen ward er und — vergessen.
Indes lies die Herzoginn auch iezt noch nicht
den Muth sinken. Schreck über eine Feuersbrunst
in Presburg, hatte Johann Friedrichen aufs Sieeh-
bette geworfen, auch wütheten ansteckende Krank-
heiten in dortiger Gegend. Noch einmal bat sie,
zugleich mit ihrem Vater, den Kurfürsten, daß er
ihrem Gemahl Freiheit, oder wenigstens ein Ge-
fängnis in Wien bewirken möchte — Aber Au-
gust, der ewigen Bitten müde, war bitterer als
te, in seiner Antwort.
Zwar scheint es, als ob August, sonst so
gütig und menschenfreundlich in dieser Angele-
genheit ein wahres Felsenherz gezeigt habe. Aber
der Kurhut war damals noch neu in der Alberti-
nischm Linie. Der verwegne Grumback hatte
dem Herzoge mit Aussichten gefth .reichelt, ihm wie-
der zu verschallen, wae „ bei Mühlberg ver-
lor. Ern ro schwa 4 ^ n aber, als Johann Fried-
rich, wenn er einem rweiten Grumbach in die Hän-
de fiel, wozu konnte er sich nicht verleiten lassen?