1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Darf man 'es also Augusten so ganz verdenken,
wenn er auf ewigen Gefängnis des Herzogs be-
harrte? Ueberhaupt läßt sich darüber schwerlich
absprechen, so lange die oben erwähnten gehei-
men Schriften nicht bekannt sind. (Mehr w. u.)
Da alles Flehen und Bitten nichts hals, mach-
te sich endlich Elisabeth den i6. Inni 1572 selbst
auf den Weg nach Wien, und, als auch hier
mündliche Bitten bei Kaiser und Kaiscrinn so
fruchtlos blieben, als alle schriftlichen, eilte sie
nach Neustadt zu ihrem Gemahl, wo sie, laut
Befehl des Kaisers, nur einige Monate bleiben
sollte. Doch lies sie mit Bitten nicht nach, bis
man ihr ganz bei ihm zu bleiben erlaubte.
Aber kaum hatte sie die Freude des Wiederse-
hens in vollem Maase genossen, da ward sie schon
wieder hoch betrübt durch den Tod ihres ältesten
Prinzen, Friedrich, der den 4ten August 1572
zu Eisenberg starb, wo er mit seinem Bruder,
unter Aufsicht Hansens v. Poellnitz, erzogen wor-
den war.
Auch aus dem Gefängnisse verwendete sich
Elisabeth wieder für ihren Gemahl, bei dem Kai-
ser und der Kaiserinn, fügte auch dem Schreiben
an leztere „ein Buchslein Quittensaft" bei. Aber
der Kaiser ermahnte zur Geduld, die Kaiserinn
dankte für den Saft, den sie zu ihrer und ihres
Gemahls Leibes Nothdurft anwenden wollte. Dq-
mit hatte die Sache wieder ein Ende.
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