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1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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liche Folge. Heinrich gab dazu nicht nur sein
Wort, sondern auch seine Vasallen und so muß-
ten denn Städte und Dörfer, die Gcisclhiebe des
Erzbischofs, fürchterlich ausbaden. Am meisten
litt Frizlar, wo nicht nur die Vorstädte verbrannt,
Mühlen und Brücken ruinirt, sondern sogar Kir-
chen geplündert und — das war wohl die grob-
sie Ausschweifung im Geiste der Zeit — sogar
Monstranzen mit Füssen getreten wurden.
Aufs tiefste war iezt Siegfried gedemüthigt.
Bald aber kam die Reihe an Konrad. Jener
brachte nämlich harte Klage deshalb vor den hei-
ligen Stuhl in Rom und — ein Bannstral —
damals der fürchterlichste Blij — traf den Land-
grafen. Persönlich mußte er des Papsts Gnade
erflehen, wollte er anders des Bannes entlassen
seyn. Dies geschah aber, ob er gleich täglich
24 Bettler in Rom, aus Reue und Zerknirschung,
selbst speisete und bediente, nur unter einer sehr
harten Bedingung. Zu Frizlar, wo er am mei-
sten gesündigt, mußte er öffentlich Kirchenbuse
thun. Und — so konnten Ritter damals zu
Kreuze kriechen — des weigerte sich auch nicht
der hochfahrende Konrad.
Demüthig gab er, halb entkleidet, vor einer
Kirchthüre iedem Vorübergehenden eine Ruthe,
ihn damit zu streichen. Niemand aber that es,
denn wer mochte gern den Landgrafen sich zum
Feinde machen. Nur eine Matrone nahm aus
heiligem Eifer die Ruthe und gab die Streiche.
Nicht