1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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umzuwerfen. Alle zagten, nur Luther nicht.
Wie sollte auch er, der selbst in den heftigsten
Stürmen der Reformation nie den Muth verlor,
zittern vor den Wellen der Saale!! Scherzend sagte
er: „Mein lieber D. Jonas, wäre das dem Teu-
fel nicht ein feiner Wohlgefallen, wenn ihr und
ich mit meinen Söhnen iezt im Wasser ersöffen!"
Gleich einem Herold des Friedens holten ihn
die Grafen von Mansfeld auf der Grenze miv
113 Reutern ein. Doch Luther achtete nicht des
Gepränges. Die Vorboten des Todes kamen
ihm entgegen. Krank und schwach — denn er
hatte auf der Reife sich erkaltet — langte er zu
Eisleben an, erholte sich aber doch bald so,
daß er drei Wochen lang als Friedensunterhänd-
ler, als Prediger, als Censor einer neuen Kirchen-
ordnung, als Stifter des Gymnasiums, als lehr-
reicher, mitunter sogar launiger Gesellschafter
noch wirken und nüzen konnte. Besonders er-
mahnte er bei ieder Gelegenheit seine Freunde,
die schwer errungne, evangelische Wahrheit täglich
im Gebete dem Schuze des Höchsten zu empfehlen;
welches er selbst , Sommer und Winter bei offe-
nem Fenster, mit gefalteten Händen zum Him-
mel that.
Den 17. Februar überfällt ihn Schwäche, so,
daß er den Verhandlungen über das begonnene
Friedenswerk, nicht beiwohnen kann. Halb qn-
gekleidet bleibt er in seinem Studirzimmer, betet
uns liest abwechselnd, spricht munter, bisweilek
sogar scherzend, äuftrt «her doch gegen Jonas
und