1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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der Kurfürst, mit Hilfe der Astrologie, ob der
Tag, da er Beuche- n das Geld zahlen lies, ein
glücklicher sei und — die Sterne sagten: Ja —
was konnte er dagegen sagen —
Nach Verlauf des Termins suchte Deuther
um Geduld an, weil ihm durch Versehen, ein
ganzer Gold-Prozeß verunglückt sei. Zwar soll
er in der Folge noch Wort gehalten haben. Al-
lein entweder ist dies nicht wahr oder Beuther
wußte auf andre betrügerische Art Gold zu schaf-
fen, um nur des Kurfürsten Gnade nicht zu ver-
lieren.
Von dieser muß er indes nicht eben die ange-
nehmsten Vorstellungen gehabt haben; denn als
August immer heftiger in ihn drang, seine Kunst
zu entdecken, nahm der geheimnisvolle Mann
Gift und eröfnete so auf einmal das Verständnis
Allen, die ihm getraut hatten. Seine Anhänger
sagen zwar, er habe es nur aus Verdruß gerhan,
daß sein Lehrling, Schirmer, ihm die goldne
Kunst ablernte. Allein Furcht vor der Strafe,
daß er selbst nichts konnte und Schirmern also
nichts lehrte, gab ihm sonder Zweifel das Gift-
pulver ein. Sein Leichnam ward in der Stille
und fern von andern ehrlichen Menschen be-
graben.
Zwar befahl Johann Georg I. sehr weislich,
alle Akten und Handschriften, Beuthern betref-
fend, zu verbrennen. Aber Kunkel von Löwen-
stern, ein damals berühmter Chemiker und Direk-
tor des Kurfürstlichen Laboratoriums, der den
Auf-