1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Anfänglich regierten Friedrichs Söhne, Frie-
drich der Sanftmüthige, Heinrich, Sieg,
mund und Wilhelm gemeinschaftlich. Als
aber Heinrich 1435 starb, nahmen die übrigen
Brüder eine, auf 9 Jahre giltige Landeseheilung
vor, in welcher Sigmunden Weisienfels, Frei-
burg, Jena, Altenburg, Weyda, rc. überhaupt
ein groser Theil des iezigen Thüringens und des
Neustadter Kreises zufiel.
Wohl hatte nun Siezmund davon fürstlich
und ruhig leben können, besonders da er aus zwei
Feldzügen gegen die Husfiten glücklich heimgekehrt
war. Aber — kaum 20 Jahre alt — freilich
eine Zeit, wo die Leidenschaften brausen, gleich dem
Moste, verstand er am wenigsten sich, geschweige
denn Land und Leute zu regieren. Endlich kam
er gar auf den sonderbaren Einfall, aus, nichts
weniger als geistlichen Absichten, in den geistli-
chen Stand zu treten.
Bischof Johann v. Merseburg, ein geborner
von Bose, gab ihm die Weihe. Seine Brüder,
Friedrich und Wilhelm, waren aber mit der Le-
bensart, die Sicgmund nun führte, so unzufrie-
den, daß sie ihn nach Freiburg an der Unstrut in
Verwahrung bringen liefen. Doch kann die Haft
nicht lange gedauert haben. Denn schon 1439
beförderten sie ihn zum Coadjutor und 1440 gar
zum Bischof von Würzburg. Aber, wollte man
Siegmunden seiner lockern Sitten wegen nicht
wohl, oder, haßte man ihn, wie Andre berichten,
weil er seine Bestätigung beim Papst Felix gesucht
hatte, welchen das Kapitel nicht anerkannte —
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