1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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genug Siegmund ward, als er kam, die Huldi-
gung in Würzburg einzunehmen,. erst gar nicht
in die Stadt gelassen, dann aber von dem Kapi-
tel nicht als Bischof, Indern nur als Domhe^z
behandelt. Dies veranlaßte nun heftige Feh-
Len, in welchen Siegmunds Brüder sich des Ka-
pitels gegen ihn, Markgrafalbrecht aber des Bi-
schofs sich annahm.
Daraus kann man wohl mit Recht schließen,
daß die Schuld, warum man Siegmund als Bi-
schof nicht wollte, mehr an ihm, vielleicht an sei-
ner ausschweifenden Lebensart, als an dem Ei-
gensinn des Kapitels lag.
Doch schlimmer als Fehde, war das Aerger-
nis, welches durch den steten Zwist, den Stifts-
unterthanen gegeben ward. Zum Unglück gab es
damals auch gerade zwei Papste, welche um die
dreifache Krone sich stritten, Eugen und Felix.
Beide schickten Gesandten nach Würzburg, die
von den Kanzeln gegen einander mit Schmahwor-
ten zu Felde zogen. Ein andermal wollte Sieg-
mund Hochamt halten am grünen Donnerstage.
Aber die Geistlichkeit, vom Kapitel verhindert, er-
schien nicht — welche Szenen, in Zeiten und an
Orten, wo innerer Friede und Andacht Aller Her-
zen beseelen sollte.
Endlich wollten die Domherren das Stift
gar dem Deutschen Orden übergeben, welches
aber Gregor Heimburg, zum Glück noch ver-
hinderte.
Als alle Versuche zur Aussöhnung zwischen
Bischof und Kapitel nichts fruchteten, sezte man
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