Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 63

1889 - Leipzig : Freytag
63 einzutreten, abgeschlagen. Da er aber eine ausgesprochene Neigung fr den Soldatenstand hatte, ging er 20 Jahre alt in sterreichische Kriegsdienste und zeichnete sich als Oberst- und Anfhrer eines Dragonerregiments in Ungarn gegen die Trken so aus, da er mit 25 Jahren schon General und Feldmarschall wurde. Als Ludwig Xiv. im 3. Raubkriege mit seinen Heeren die Niederlande, Pfalz und Italien berschwemmte, mute sterreich trotz seiner Erschpfung nach allen Seiten hin kmpfen. Eugen focht in Italien gegen den tchtigsten franzsischen Marschall, Catinat, ohne Glck; dann wurde ein Vertrag abgeschlossen und das kaiserliche Heer ab-berufen. So wurde nun Eugen Oberfeldherr in Ungarn, und damit beginnt seine Sieges- und Heldenlausbahn. 2. Trkenkrieg. Seit die Trken in Europa sesten Fu gesat hatten bildeten sie fr das christliche Abendland eine drohende Gefahr, die schon zur Zeit Karls V., aber aufs neue am Ende des 17. Jahrhunderts hervortrat. Int Jahre 1683 war Wien hart bedrngt und wurde nur durch die Helden-mtige Tapferkeit und Sndhaftigkeit der Brgerschaft und Besatzung, welche die Stadt acht Monate verteidigten, vor dem Falle bewahrt. Als ein Entsatz-Heer (unter Johann Sobiesky n. a.) heranrckte, wurde Wien durch eine glorreiche Schlacht besreit, die Trken zogen sich zurck, behaupteten aber Ungarn. Jetzt ging der Kaiser zum Angrisse gegen sie der, nahm Ofen, das Hauptbollwerk der trkischen Macht, und htte nach der Einnahme von Belgrad durch Max Emannel von Bayern sogar in Serbien und in die Walachei einrcken knnen. Doch die Trken nahmen Belgrad wieder und wurden nur durch den glnzenden Sieg des khnen Markgrafen Ludwig von Baden (Trkenlouis") bei Selaukemen von weiterem Vordringen abgehalten. Whrend des dritten Raubkriegs beschrnkten sich die Kaiserlichen auf die Verteidigung. Die Entscheidung fhrte Prinz Eugen durch die Schlacht bei Zenta (Dorf bei Szegedin) herbei (12. September 1697); die Trken verloren 30 000 Tote und 6000 Gefangene; auch der Grovezier und andere hohe Trken lagen tot. Der Sultan Kara Mustafa Ii. hatte dem Verlaufe der Schlacht zugesehen und dann ruhmlos die Flucht ergriffen. Die Feinde Eugens bei Hofe drangen darauf, da man ihn wegen angeb-licher Zuwiderhandlung gegen den kaiserlichen Befehl vor ein Kriegsgericht stelle. Der Kaiser aber sagte: Gott sei vor, da ich einen Prinzen als Verrter behandeln sollte, durch welchen mich der Himmel mit unverdienter Gnade berhuft hat! Wie knnte er fchuldig sein, dessen Gott sich bedient hat, die Feinde Seines Sohnes zu zchtigen!" Im Januar 1799 folgte der Friede zu Karlowitz, der fast ganz Ungarn und Siebenbrgen an den Kaiser brachte. Umsonst bemhte sich nun der Franzosenknig, den einst verschmhten kleinen Abbe" unter hohen Anerbietungen heimzulocken; er blieb seiner neuen Heimat stolz und dankbar treu und sagte den sranz-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer