1889 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Setzepfandt, Richard, Holdermann, Karl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Braunschweig, Hannover, Holland ic.) kehrten zurck. Auch die Festungen wurden allmhlich bis auf wenige wieder genommen. Aber erst nach langem Schwanken und Verhandeln beschlossen die Verbndeten nach Frankreich hineinzuziehen. So berschritt denn vom 21. bis 25. Dezember 1813 das Hauptheer unter Schwarzenberg den Rhein bei Basel, die schlesische Armee unter Blcher in der Silvesternacht bei Mannheim, Canb und Coblenz, während Wellington, der die Spanier durch den Sieg bei V i t t o r i a befreit hatte, der die Pyrenen kam. Napoleon gewann zwar einige Gefechte und wies Friedensvorschlge siegesgewi zurck. Er unterlag aber gegen Blcher bei La Rothire (1. Februar 1814) und bei Laon (9., 10. Mrz) und gegen Schwarzenberg bei Arcis sur Aube (20., 21. Mrz). Umsonst suchte er die Heere vom Marsche nach Paris abzulenken: am 30. Mrz strmten sie den Montmartre und zogen schon am 31. Mrz unter Alexander I. und Friedrich Wilhelm Iii. in Paris ein.
Napoleon, am 1. April vom Senate abgesetzt, dankte notgedrungen ab und wurde nach Elba verwiesen (11. April). Diese toskanische Insel sollte sein Eigentum sein; 400 seiner Getreuen durften ihm folgen, zwei Millionen Francs jhrlicher Rente wurden ihm ausgesetzt. In Frankreich kehrten die Bourbons zurck; Ludwigs Xvi. Bruder, Ludwig Xviii., schlo den (1.) Pariser Frieden am 30. Mai 1814. Derselbe belie Frankreich in den Grenzen vom 1. Januar 1792 und legte der Regierung weder eine Kriegs-steuer, noch die Rckgabe des Geraubten aus. der die deutschen Verhlt-nisse sollte ein Kongre in Wien (1. November 1814 bis 25. Mai 1815) entscheiden.
7. Die Herrschaft der hundert Tage. Da Preußen ganz Sachsen fr seine groen Opfer forderte, Neid und Eifersucht ihm aber das nicht gnnten, so kam es fast zum Bruche. Da hrte man pltzlich, da Napoleon bei Cannes in Sdfrankreich am 1. Mrz 1815 gelandet und bei seinem Vormarsche nach Paris jubelnd begrt worden sei. Sofort, war man einig, chtete den Ruhestrer und zog ihm mit einem Heere nach Belgien entgegen. Auch dies-mal siel den Preußen der Lwenanteil zu. Am 16. Juni wurde Blcher bei Ligny, Ney bei Quatrebras besiegt. Die Entscheidung fiel aber am 18. Juni bei Waterloo oder Belle-Alliance (Mont St. Jean); die Schlacht, von dem Englnder Wellington erffnet, wurde durch rechtzeitiges Eintreffen der Preußen gewonnen. Nur durch einen Sprung aus dem Wagen rettete sich Napoleon und lie Hut, Degen, Mantel, Orden und reiche Beute in demselben zurck. Am 7. Juli zog Blcher zum zweiten Male in Paris ein. Ludwig Xviii. kehrte von seiner Flucht zurck und schlo Frieden.
8. Der zweite Pariser Friede. 20. Nov. 1815. Diesmal wurde Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkt, zahlte 700 Millionen Francs