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1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Böttcherschen an Dauer und Schönheit bei wei-
tem übertroffen.
Nun war Böttchers Glück gemacht. Er
ward königlich beschenkt und baronisirt. Nichts
fehlte ihm, als die Freiheit. Denn wer
bürgte, daß er nicht ausser Landes gieng. —
Ucbrigens hoffte man auch von ihm noch die rechte
Goldtinktur und betrachtete das Porzellan
nur als Nebenerfinduug. Um den Künstler und
die Kunst recht geheim zu halten, mußte Böttcher
(1705) sein Laboratorium auf die Albrechtsburg
nach Meissen verlegen, wo er Tafel und Equipage,
aber einen Lieutenant zur Wache erhielt. Die
Oberaufsicht führte Tjschirnhausen, der ohnedem
an Böttchers Erfindung gewis keinen geringen
Antheil hatte.
Wie geheim alles betrieben wurde, sieht man
unter andern daraus, daß Freiberger Bergleute,
die im Laboratorium helfen sollten, beim Abschied
von ihren Verwandten, nicht wußten, wohin?
und zu welchem Zweck? sie fortgeschickt wurden.
Erst als sie in die Meisner Gegend kamen, mach-
te man sie mit ihrer Bestimmung bekannt.
Beim Einbruch der Schweden in Sachsen
(1706) ward Böttcher, unter militärischer Bede-
ckung, auf den Königstein geschaft, sein Labora-
torium aber mit des Königs Petschaft versiegelt.
Major Creutz wies Böttchern, als unbe-
kannten Arrestanten (so geheim hielt man ihn
der Schweden wegen) einige gute Zimmer auf der
Eeor-