1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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es war voraus zu sehen, daß er in einem solchen
Posten sich nicht behaupten konnte. Auf diesen
Fall aber, hatte ihm der Vater im Testamente
die Aemter Freyberg ( doch mit Ausnahme der
Bergwerke) und Wolkenstein, auch den vierten
Theil der Landeseinkünfte seines Bruders, aber
mit gewissen Einschränkungen, ausgesezt.
Kurz nach des Vaters Tode unternahm
Heinrich eine zweite heil. Reise, zu den wunder-
thatigen und Ablaß bringenden Gebeinen des heil.
Jacob zu Compostella in Spanien. Wahrschein,
lich suchte er mehr Vergnügen und Freiheit von
den ärgerlichen statthalterischen Geschäften, als
Andacht auf dieser Reise, „denn Schlemmen
war dabei, wie Freidinger berichtet, die
beste Andacht und Ablaß."
Auch behandelte er den Heiligen, zm dem er
wallfahrtete, ziemlich kalt, ia spöttisch. Denn er
legte ioo Goldgülden auf dem Altare vor seinem
Bilde nieder mit der Bemerkung: „Sei-
netwegen sei er hieher gezogen und
schenke ihm also dies Gold — lasse
er es sich aber durch die Mönche
nehmen, so könne er nichts dafür."
Hätte Heinrich gegen die rebellischen Friesen
so entschlossen gehandelt, als er zu dem Spani-
schen. Heiligen sprach, so würde er nicht genö.
thigt gewesen seyn, Frieslandschon 1505 fei»
- nem Bruder Georg abzutreten. Doch Genus in
Ruhe war ihm lieber, als Glanz in Unruhe.
Froh,