1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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stian oder der Englische Bach (denn man pflegt
die Bache nach den Orten ihrer Anstellung zu un-
terscheiden) als grose Musiker aus. Einer seiner
berühmtesten Schüler war Homilins in Dres-
den.
Bach spielte und komponirte meisterhaft, sei-
ne Hände und Füsse hatten fast gleiche Fertigkeit.
Wahreno die Finger aufs lebhafteste beschäftigt
waren, Machte er mit den Füssen Triller und Läu-
fer, die Mancher mit den Händen kaum nachge-
spielt haben würde. Seine Hand war eben so
gros als stark. Er griff bequem eine Duodezim
mit der Linken, wie mit der Rechten und konnte
stundenlang spielen, ohne zu ermüden.
Seine Kompositionen für Orgel und Klavier
sind fast lauter Meisterstücke, aber auch so schwer,
daß nur Meister sie vortragen können. Ueber-
trieben ist es indes wohl, wenn man behauptet:
es lebten iezt kaum 2 — 3 Menschen in Deutsch-
land, die sie fehlerfrei vorzutragen im Stande
wären. Es gab eine Zeit, wo alle Schulmeister
und Organisten nur Bachs schwere Säze studirten.
Iezt sind sie, wie so manches Gründliche und Gu-
te, aus der Mode. Da er meist ohne Klavier
komponirte, so hatte er oft selbst Noch, bei Nacht
zu spielen, was er am Tage gesetzt hatte.
Seine größte Starke bestand in Fugen, die
er oft nur aus einigen Noten bildete. So spielte
er einst in einer Dorfkirche, ohne, daß der Schul-
meister ihn kannte, aber natürlich zu dessen groser
Ver-