1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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die auf nichts geringeres hinauslieftn, als ihm
die, durch seinen Vater verlorne, Kur und Lande,
ia gar die Kaiserwürde, zu verschaffen.
Johann Friedrich war wohl ein gelehrter,
aber schwacher und leichtgläubiger Herr. (s. 3. Apr.)
Grumbachs Lügen und Träume nahm er für baare
Münze. Durch ihn erwartete er eine glänzende
Zukunft, und so war denn der Geächtete, den
jeder Bube auf der Straft morden konnte, dem,
der Reichsacht zufolge, Niemand Obdach, Nie.
mand einen Bissen Brots oder Trunk Wassers
geben sollte, bald einer der ersten an Johann
Friedrichs Hofe. Mehrere fränkische Ritter, in
Grumbachs. bofe Sache verwickelt, folgten ihm
nach Gotha und bestärkten den Herzog noch mehr
in dem Glauben an des Geächteten Vorgeben und
Pläne.
Sogar Zaubereien und Geistererscheknungen
nahm dieser zu Hülfe, den Herzog, der ohnedem
Sinn für die sogenannten geheimen Künste und
Wissenschaften hatte, wie ein Kind am Gänget-
dande zu leiten.
Ein verschmitzter Bube, Häusel Tausend-
schön, (eigentlich Hans Müller genannt)
diente ihm als Zauberer und Hexenmeister, der
sich eines besonders vertrauten Umgangs mit den
Engeln rühmte und von diesen bald himmlische
.Weisheit im Berathen über schwierige Angelegen-
heiten, bald Aussichten in die Zukunft zu erhalten
vorgab.
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