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1809 -
Leipzig Dresden
: Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
- Autor: Engelhardt, Karl August
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Trostlos hingegen benahm sich der Kanzler,
dessen Gewissen letzt alle die Ungerechtigkeiten und
Härten folterten, die er einst an den Geistlichen
des Herzogthums Gotha verübte, wenn sie nicht
seines Glaubens scyrr wollten. Damals hörte er
auf keine Vorstellungen. Ja, als man einst ihm
sagte: daß Priester Gottes Augapfel
wären, antwortete er spöttisch: greise er
G ou in di e Augäpfel, so werde er
ihn schon dafür auf die Finger klo-
pfen. Dieses Fingerklspfen meinte er ietzt zu
fühlen — dies vermehrte seine Gew'ssens. wie
feine Todesangst. Deshalb erbat er sich den ehe-
maligen Gotbaifchen Ho'prediger Wedemanm
von Erfurt zum Beichtvater und Tröster in der
letzten Stunde.
Die übrigen Mitschuldigen wurden ebenfalls
peinlich ve hört und empsiengen gleiches Urtheil,
welches den 18. April auf dem Markte zu Gotha
vollstreckt ward.
Alter und Gicht erlaubten Grumbachen nichtzu
gehen. Man trug ihn also auf einem Sessel zur
Feimstätte, wo, kraft damaliger Gcrichtssitte, 8
Trompeter ihn anbliesen. Nachdem er eine Vier-
telstunde mit dem Prediger sich besprochen, fieng
der Nachrichter an, ihn zu entkleiden. Du
schindest heute einen dürren Geier,
sagte Grumbach gelassen und eben so schrecklich
gelassen nagelte ihn der Henker aufs Schassot,
schnitt ihm den Leib auf, riß das Herz heraus,
warf