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1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
unseren Augen und werden zertrümmert; Nationen blühen aus
und welken wieder hin; immer neue Erscheinungen, neue Wech-
sel, in deren Mittelpunkte immer der Mensch steht! Während
so die Geschichte klar die Vergangenheit vergegenwärtiget, hält
sie dem lebenden Geschlechte einen Spiegel vor, der ihm ein
treues Bild irdischer Größe und Niedrigkeit, menschlicher Macht
und Schwäche, aber auch zugleich ein Bild von dem ewigen Wal-
ten der göttlichen Vorsehung wie über die Schicksale einzelner
Menschen, so ganzer Völker wiedergibt. Die Geschichte ist des-
halb auch die sicherste Gefährtin auf der Reise durch das Leben.
Vieles aber von dem, was seit sechstausend Jahren gesche-
hen ist, ist längst wieder vergessen; vieles ist noch gar nicht zu
unserer Kunde gekommen, vieles ist auch höchst unwichtig. Die
Weltgeschichte beschränkt sich deshalb darauf, aus der großen
Masse bet Begebenheiten nur die wichtigsten und einflußreich-
sten aufzuzeichnen.
2. Hülfswissenschaften derselben.
Man kann sich nicht eher eine richtige und lebhafte Vorstel-
lung von den Begebenheiten selbst machen, bis man 1) den
Schauplatz kennt und vor Augen hat, w o sie sich zutrugen, und
2) die Zeit, wann sie sich zutrugen. Ueber das erste gibt die
Geographie oder Erdkunde, über das zweite die Chrono-
logie oder Zeitrechnungskunde Auskunft. Geographie und
Chronologie sind deshalb unerläßliche Hülsswissenschasten für
die Weltgeschichte und werden wohl bildlich die beiden Augen
derselben genannt. Ohne sie würde man beim Erlernen der
Geschichte im Finsteren tappen.
Was die Chronologie betrifft, so waren von jeher gewiffe
Ereignisse in dem Leben der Völker von solcher Wichtigkeit, daß
sie dieselben als Punkte festsetzten, von denen sie ihre Jahre
zu zählen anfingen. So zählten die alten Römer ihre Jahre
von dem Zeitpunkte der Erbauung ihrer Stadt, vom Jahre
753 vor Chr.; die Griechen von der Erneuerung der olympischen