1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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13. Abraham (2000 Jahre vor Chr.).
Man hätte denken sollen, jene furchtbare Strafe Gottes, die
Sündfluth, würde wohl allen Nachkommen des Noö (Noah) zu
einem ewig warnenden Beispiele gedient haben. Nichts desto
weniger verließen sie wieder die Wege des Herrn und versanken
in Sünden und Laster. Gott, den Schöpfer aller Dinge,
kannten sie nicht mehr, seine Werke beteten sie als Götter an.
Hier war der Einfluß, welchen Sonne, Mond und Sterne auf
unsere Erde haben, Veranlassung, daß man sie als Götter ver-
ehrte. Auch wurden wohl einzelne Thiere abgöttisch verehrt,
besonders solche, die sehr nützlich, und solche, die sehr schädlich
waren, jene aus Dankbarkeit, diese aus Furcht. Ja, Viele beteten
sogar Götter an, die sie sich selbst aus Holz gezimmert, aus
Erde geknetet hatten.
Unter solchen Gräueln der Abgötterei, die sich immer weiter
verbreiteten, wäre wohl zuletzt die einzig wahre Erkenntniß
Gottes gänzlich untergegangen. Da erwählte Gott aus Er-
barmen gegen das Menschengeschlecht einen frommen und tugend-
haften Mann mit Namen Abraham und machte ihn zum
Stammvater eines ganzen Volkes. In diesem Volke sollte die
wahre Erkenntniß Gottes nicht nur erhalten, sondern auch über
das ganze Menschengeschlecht verbreitet werden. Es führte den
Namen Israeliten von Jakob, der auch Israel, d. i. der
Starke, genannt wurde. Von Juda, einem der Söhne des
Jakob, heißt es auch Juden. Den Namen Hebräer, d. i. von
jenseits gekommene Fremdlinge, erhielt die Familie Abraham's
von den Kanaaniten.
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Abraham, der Stammvater dieses Volkes, der deshalb
auch Patriarch oder Erzvater genannt wird, war ein überaus
tugendhafter Mann. Er weidete als Nomade seine Heerden
in Mesopotamien, in den fruchtbaren Thälern zwischen den
Flüflen Euphrat und Tigris. Hier lebte er als Fürst unter
der Menge der Hirten, die seine Heerden hüteten. Er diente
von Jugend auf dem wahren Gotte. Deshalb war auch Gott