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1. Die Alte Geschichte - S. 43

1866 - Münster : Coppenrath
43 und fielen aus Ehrfurcht vor ihm auf ihr Angesicht nieder. Joseph kannte sie sogleich. Um sie aber zuvor zur Erkenntniß und Besserung zu bringen, fuhr er sie hart an, schalt sie feindliche Kundschafter und ließ sie in's Gefängniß werfen. Dann ließ er neun wieder los, den zehnten aber hielt er als Geißel zurück, um ihren jüngsten Bruder Benjamin zu bringen, zum Zeichen, daß ihre Rede wahr sei. Sie zogen ab und erzählten dem Vater alles, was ihnen begegnet war. Der alte Mann jammerte und seufzete: „Ihr bringet mich noch um alle meine Kinder. Joseph ist nicht mehr, Simeon liegt in Ketten, und nun wollet ihr mir auch den Benjamin nehmen! Nein, ich lasse ihn nicht ziehen; es könnte ihm ein Unglück begegnen, und das würde mein graues Haar mit Gram unter die Erde bringen!" Indeß ging das Getreide wieder zu Ende. Da mußte der Vater ihnen endlich seinen Benjamin mitgeben. „So ziehet denn hin," seufzete er, „der allmächtige Gott schütze euch; ich werde unterdessen sein wie einer, der aller seiner Kinder be- raubt ist." Die Brüder Joseph's kamen mit Benjamin glücklich an. Sobald sie in dem Palast vor Joseph erschienen, fielen sie alle auf ihr Angesicht nieder. Joseph erblickte den kleinen Benja- min, küßte ihn und eilte weinend zur Thüre hinaus. Dann trat er wieder herein und ließ das Essen austragen. Seine Brüder mußten nun mit ihm speisen und kamen bei Tische nach ihrem Alter zu sitzen. Hierüber wunderten sie sich sehr unter einander, mehr aber noch, daß heute der fremde Herr so unge- mein gnädig sei. Joseph stellte seine Brüder noch auf eine harte Probe. Er ließ jedem das Geld wieder in den Kornsack legen, wie dieses auch das erstemal geschehen war, und in den Sack des Benjamin auch seinen silbernen Becher. Und kaum waren sie abgezogen, da ließ er ihnen nachsetzen und sie als Diebe anhalten. Alle
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