1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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mit den benachbarten Inseln Lesbos (auf welcher die Stadt
Mitylme), Chws, Sümos und Rhodus, d. i. Roseninsel; ferner
die Städte Sinöpe (Sinop) und Trapjunt (Trebisont) an der
Nordküste; Tarsus und Soli an der Südküste; in Thracien
Byzanz (Constantinopel). In Unteritalien, auch Großgriechen-
land genannt, blüheten die Kolonien Tarent (Taranto), Brun-
d'slum (Brindisi), Kroton, Sybäris und Kumä, von wo aus
wieder Parthenöpe (Neapel, d. i. Neustadt) gegründet wurde.
Noch blühender fast waren die griechischen Kolonien auf Sici-
lien: Messäna, (Messina), Syrakus, Cat'na (Catania), Agri-
gmtum (Girgenti). Wichtig war auch Massil a (Marseille) in
Frankreich, Sagünt in Spanien, und Cyrene im jetzigen Barka
in Afrika. So breiteten sich ihre Kolonien über den ganzen
damals bekannten Erdkreis aus und blieben mit dem Mutter-
lande in fortwährendem Verkehr.
42. Die ältesten Bewohner.
Ein besonderes Volk der Griechen kennt die älteste Zeit
noch nicht. Griechenland wurde vielmehr von vielen kleinen
Völkerschaften bewohnt, die vor und nach aus Asien, der Wiege
der Menschheit, eingewandert waren. Das an der Nordgrenze
sich ausbreitende Thracien insbesondere war gleichsam der große
Vorhof, durch welchen sie vor und nach einzogen. Sie hatten
alle im Ganzen dieselbe Sprache und waren auch' wohl von
demselben Stamme; übrigens aber besaßen sie anfangs wenig
Gemeinsinn. Jede von den kleinen Völkerschaften lebte getrennt
für sich und war voll Neid und Eifersucht gegen die Nachbaren.
. Raub und Plünderung gaben Veranlassung zu immerwähreuden
Fehden und Kriegen unter einander. Die vielen Klippen und
Berge, Höhlen und Waldungen, in denen das schöne Griechen-
land sich so mannigfaltig gestaltet, boten den raubenden Horden
ihre natürlichen Festungen dar. Am meisten erlitten die frucht-
baren Gegenden den Anfall der Horden und den Wechsel der
Bevölkerung. Auch zur See wurden viele Räubereien getrieben.