1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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der Zeit das Begräbniß des Hektar recht feierlich könne begangen
werden. Da eilte der glückliche Vater mit der theuren Leiche nach
der Stadt zurück, wo ihn die Seinigen mit freudiger Rührung
empfingen. Kein Grieche störte die traurige Todtenfeier.
Hierauf erneuerten sich wieder die Kämpfe. In einem der-
selben fiel auch Achilles, getroffen vom Pfeile des Püris. Die
Griechen wurden der langwierigen Belagerung endlich höchst
überdrüssig, und die meisten wünschten nichts sehnlicher, als
nach Hause zu den Ihrigen zurückzukehren. Zuvor jedoch sollte
noch ein Eroberungsversuch gemacht werden. Der gelang. Sie
baueten auf den Rath des Ulysses ein hölzernes Pferd von
Thurmeshöhe und brachten an dem weiten Bauche desselben eine
verborgene Thür an. Durch diese krochen Ulysses, Menelaus
Neoptolemus und mehre andere Helden, dreißig an der Zahl, in
den Bauch des Ungeheuers. Die Griechen schloffen sorgfältig
die Thür hinter ihnen zu. Dann verbrannten sie ihr Lager
und begaben sich auf die Schiffe, als wollten sie nach Hause
segeln. Männer, Weiber, Kinder, Alle strömten jetzt aus den
Thoren von Troja, Alle wollten das Wunderthier sehen,'Keiner
aber konnte sich denken, was das wohl zu bedeuten habe.
Siehe! auf einmal bringen trojanische Hirten einen gefan-
genen Griechen daher. Sr non hieß er; sie hatten ihn im
Schilfe des Ufers ertappt. Da freueten sich alle. Neugierig
stellten sie sich im Kreise um ihn herum und forderten, auf der
Stelle zu bekennen, was das Pferd bedeute. Das eben hatte
der Arglistige gewünscht; denn er hatte es früher mit seinen
Landsleuten verabredet, sich gefangen nehmen zu lassen und es
dann in der Gefangenschaft dahin zu bringen, daß die Trojaner
das Pferd in die Stadt führten. Er fing laut an zu weinen
und stellte sich lange, als könnte und dürfte er um Alles in der
Welt nicht das wichtige Geheimniß mit dem Pferde verrathen.
„Nein, ich bitte euch," schrie er, „tobtet mich nur lieber auf der
Stelle!" Um so neugieriger wurden die Trojaner. Mit Bitten
und Versprechungen drangen sie in ihn. Endlich schien es ihm