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1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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im Kriege und bekleideten die höchste obrigkeitliche und priesterliche
Würde im Frieden. Im Kriege war ihre Macht fast unum-
schränkt, im Frieden aber sehr beschränkt. Ihnen zur Seite stand
in allen Angelegenheiten des Staates die Gerüsta, oder der
Rath der Alten. Dieser zählte acht und zwanzig Mitglieder,
die wenigstens sechzig Jahre alt sein mußten und in der Volks-
versammlung auf Lebenszeit gewählt wurden. Die beiden Könige
führten den Vorsitz. Der Rath der Alten hatte die Verwaltung
des Staates, berieth die Gesetze und bereitete alle wichtigeren
Angelegenheiten zur Mittheilung an die Volksversammlung
vor. Jeder Spartaner, der dreißig Jahre alt war, hatte das
Recht, in derselben zu erscheinen und zu stimmen. Sie wurde
gewöhnlich zur Zeit des Vollmondes gehalten. Auf die Vorträge
und Anträge der Könige und des Rathes antwortete die Ver-
sammlung nur im Allgemeinen, ohne förmliche Abstimmung,
bloß mit zustimmendem oder ablehnendem Rufe. Neben diesem
Rathe der Alten bestand noch eine besondere Behörde von fünf
Ephoren, d. i. Aufsehern. Anfangs übten diese bloß eine
gewisse richterliche Gewalt in bürgerlichen Sachen; später aber
wurde ihr Wirkungskreis sehr erweitert. Sie bekamen die
richterliche Oberaufsicht über Bürgersitte, öffentliche Erziehung
und Amtsführung der Behörden, so daß sie als Wächter der
Gesetze nicht nur jeden Bürger, sondern auch jeden Beamten,
selbst die Könige, zur Rechenschaft ziehen konnten.
Das war die Grundlage der Staatsverfassnng; aber dabei
blieb Lykurgus nicht stehen. Er suchte unter allen Bürgern
auch die möglichst große Gleichheit des Vermögens und hierdurch
die alte Einfachheit in Leben und Sitten der Dorer wieder in
Aufnahme zu bringen. Es sollte weder Reiche noch Arme ferner
in Sparta geben; darum ließ er eine neue Bert Heilung
der Ländereien vornehmen. Neuntausend größere Grundstücke
kamen an die Spartaner, dreißigtausend kleinere an die Periöken.
Jede spartanische Familie erhielt vom Staate ein gleichgroßes
Grundstück zur freien Benutzung. Das Grundstück selbst war