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1. Die Alte Geschichte - S. 185

1866 - Münster : Coppenrath
185 Athener Aristides, der wegen seiner Redlichkeit und Vater- landsliebe in allgemeiner Achtung stand, zu ihrem Oberanfüh- rer. So verlor Sparta durch den Uebermuth des Pausanias das stets behauptete Vorrecht der obersten Leitung in allen grie- chischen Kriegen; und die Hegemonie ging jetzt an die Athener über, die mit ihrer bedeutenden Seemacht auch größeren Schutz gewähren konnten. Vor Rache riefen die Spartaner den Pau- sanias zurück und stellten ihn vor Gericht. Aber durch List und Bestechung entging er zweimal nach einander der verdienten Strafe. Als endlich seine Verrätherei offenkundig wurde, und man sich seiner Person bemächtigen wollte, floh er schnell in einen Tempel und suchte Schutz am Altare der Götter. Man wagte es freilich nicht, ihn aus solcher heiligen Freistätte aller Ver- brecher mit Gewalt wegzuführen; man ließ aber alle Ausgänge des Gebäudes vermauern und gab ihn so dem Hungertode preis. Athens Ober ge walt in Griechenland. — Arifti - des verwaltete seitdem als Oberanführer aller Griechen sein Amt mit gewohnter Klugheit und Gerechtigkeit und gebrauchte seinen ganzen Einfluß zur Sicherung der griechischen Freiheit gegen die Perser und zur Erhöhung der Macht Athens, welches ohnehin durch seine starke Flotte und tüchtigen Feldherren ein Uebergewicht über alle andere Staaten hatte. Er brachte es dahin, daß die sämmtlichen Bundesgenossen beschlossen, jährlich eine bestimmte Summe zur Bestreitung gemeinschaftlicher Kriegs- kosten zu zahlen; und so groß war das Zutrauen Aller zu seiner erprobten Rechtlichkeit, daß sie ihm nicht nur die allei- nige Verwaltung des Schatzes, der auf der Insel Delos, im Tempel des Apollo, bewahrt wurde, übergaben, sondern ihm auch die Vertheilung der Beiträge auf alle Theilnehmer über- ließen. Aristides entsprach dem schönen Zutrauen, das man in ihn gesetzt hatte, und mit Recht ward ihm der Ehrenname. des Gerechten zu Theil. Er, der Verwalter so großer Schätze, starb in der größten Armuth, so daß sich in seinem Nachlaße nicht einmal so viel befand, als zu seiner Beerdigung nothwen-
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