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1. Die Alte Geschichte - S. 247

1866 - Münster : Coppenrath
247 Wohlthat, erlaubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten gelebt hatten, eine Stadt zu bauen. Hier nun, an dem.flusse Tiber, oben auf dem palatinischen Hügel, legten Romulus und Nemus in Verbindung mit vielen Bewohnern der Umgegend, im Jahre 753 vor Chr., den Grund zu der Stadt, aus welcher nachher das so mächtige und blühende Rom wurde. Die Gründung der Stadt geschah nach Sitte der benachbarten Etrusker dadurch, daß Romulus mit einem von zwei weißen Rindern gezogenen Pfluge wir den palatinischen Hügel im Vierecke eine Furche zog und nach dieser Furche einen Erdwall rings herum auswerfen ließ. Wo in der viereckigen Umwallung ein Thor sein sollte, ward der Pflug aufgehoben.*) Den inneren Raum füllte eine Menge zerstreut durch, einander liegender, ärmlicher Lehmhütten, Die, an der Sonne getrocknet, mit Schilf und Stroh kümmerlicki gedeckt waren. Schon gleich im Anfange war unter den beiden Brüdern Streit darüber entstanden, wer von ihnen die neue Stadt be- nennen, wer sie als König beherrschen sollte. Auf Anrathen ihres Großvaters Numitor beschlossen sie, die Götter selbst zu Schiedsrichtern zu nehmen. Derjenige sollte der Stadt nicht nur den Namen geben, sondern sie auch beherrschen, welcher zuerst glückliche Anzeichen durch die Schicksalsvögel erhalten würde; — gerade als wenn die am Himmel flatternden Vögel dort den Berathungen der Götter zulauschten und dann die er- haltene Kunde durch Flug und Gesang den Menschen hinter- brächten! Dem Remus erschienen zuerst sechs Geier, und kaum hatte er frohlockend die glückliche Erscheinung dem Romulus gemeldet, als diesem plötzlich ein Zug von zwölf Geiern vor- überflog. Darüber entstand ein neuer Streit. Nemus behaup- tete, er müsse doch wohl König sein, weil ihm ja zuerst sechs Geier erschienen wären; Romulus aber berief sich auf seine doppelte Anzahl. Zankend wurden sie handgemein, und Remus fiel im Getümmel. So erzählen Einige die Sache; *) Daher porta das Thor, von pynsre anflehen.
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