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1. Die Alte Geschichte - S. 351

1866 - Münster : Coppenrath
351 80,000, der Circus maximus 250,000 Zuschauer. Ausge- zeichnet waren auch die Säulenhallen (Porticus), die Bassins für Seegefechte, die Bäder (Thermen), Triumphbogen, Ehren- säulen, Wasserleitungen re. Der Aufwand einzelner Bürger ging über alle Beschreibung. Selbst das Meer wurde eingeengt, um die Wohnungen dahin zu erweitern, der Marmor hierzu aus weit entlegenen Ländern mit vielen Kosten herbeigefahren. Lucullus, der aus Kera- sunt (Kerisonte) in Asien die ersten Kirschbäume für seine Lust- gärten mitbrachte, ließ Berge ebenen, -Seen ausgraben, um Seefische im Meerwasser mitten im Lande halten zu können. Einst lud er den Cicero und Pompejus zu einem Gastmahle ein, dessen Werth Cicero selbst auf 10,000 Thaler anschlug; und dennoch entschuldigte sich der Haushofmeister des Lucullus mit der geringen Anrichtung, weil die Tafel zu spät bestellt sei. Seefische in großen Teichen nahe am Meere zu füttern, war eine stehende Liebhaberei geworden. Dem Hirrus kostete seine Fischerei jährlich 200,000 Thaler. Eben so groß war die Verschwendung in anderen Sachen. Hortensias, der selbst seine Bäume mit Wein begoß, hinterließ noch 10,000 Eimer von dem köstlichsten Chierweine. Crassus hielt sogar nur den für reich, welcher ein ganzes Heer auf eigene Kosten unter- halten könne. Attlcus, Cicero's Freund, 'hatte von seinem Vater etwa 100,000 Thaler geerbt und hieß dennoch nur ein Mann von geringem Vermögen. Luxusartikel wurden aus allen Weltgegenden verschrieben. Nicht das Einfache und Na- türliche, sondern das Seltene gefiel; überall sollte die Kunst die Natur verdrängen. Ein einziger fremder Fisch kostete oft mehr als ein fetter Ochs. Die Häuser der Großen wimmelten von Sklaven aller Art; diese waren zum Behufe verschiedener Dienste ordentlich in Familien eingetheilt. Die Landhäuser mußten be- sondere Zimmer mit besonderen Einrichtungen für jede Jahres- zeit haben; die herrlichsten Bildsäulen der Götter und Helden Griechenlands dienten zum Schmucke ihrer Gärten.
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