1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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er nicht das Mindeste ausgerichtet hatte, die glänzendsten
Triumphe. Neidisch auf den Ruhm Anderer rief er seinen Feld-
herrn Agricola, der ihm Britannien, das heutige England,
eroberte, mitten aus seiner siegreichen Laufbahn nach Rom zurück.
Nach fünfzehnjähriger, grausamer Regierung wurde der „Herr
und Gott" — so ließ er sich nennen — ermordet.
122. Nerva. Trajanus. Hadrianus.
Auf Domitianus folgte Nerva (96 bis 98). — Mit ihm
beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen vier-
und achtzig Jahre hindurch das römische Reich beglückten.
Unter ihnen lebte Rom noch einmal in uralter Kraft und
Herrlichkeit auf und wurde selbst den entferntesten Völkern
furchtbar. Nerva war fast zu sanft für das an Blut gewöhnte
Volk; er that Alles, um die Gräuel der vorigeu Zeit vergessen
zu machen. Nach zwei Jahren ruhmwürdiger Regierung über-
trug er die seinem Alter zu schwere Last dem Trajanus,
welchen er an Sohnes Statt angenommen hatte, und krönte so
sein schönes Streben.
Trajanus (98 bis 117), ein Spanier von Geburt, war
der erste Ausländer unter den römischen Kaisern. Die Liebe
und Verehrung der Römer für ihn war so groß, daß noch
zweihundert und fünfzig Jahre nach seinem Tode die Senato
ren bei der Thronbesteigung eines neuen Kaisers demselben
zuriefen: „Herrsche glücklich wie Augustus, milde wie Traja-
nus!" Man nannte ihn sprichwörtlich den „Besten". Er
wachte mit größter Sorgfalt über die Aufrechthaltung der
Gesetze, war überaus gütig und herablassend. Die verderbliche
Rotte von Angebern fand an ihm einen unerbittlichen Feind.
Mit väterlicher Liebe nahm er sich der armen, elternlosen
Kinder an und errichtete öffentliche Erziehungsanstalten. Zur
Beförderung des Wohlstandes seiner Unterthanen legte er neue
Städte an, bauete Straßen, Brücken und Häsen, ermunterte
den Handel, die Wissenschaften und Künste, und zierte Rom