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1. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1861 - Münster : Coppenrath
4 der Menschen bestimmt. Streifen wir aber das Uebertriebene und fremdartig Beigemischte hievon ab, so wird uns nachstehende Schilderung im Ganzen ein ungefähres Bild von dem ältesten Zustande Deutschlands und seiner Bewohner geben können. 2. Deutschlands früheste Beschaffenheit. Um die Zeit der Geburt Christi war unser Vaterland, das jetzt zu den fruchtbarsten und schönsten Ländern Europas gehört, noch ein sehr rauhes und unwirthbares Land. Ungeheure Wälder zogen sich von einem Ende zum anderen, so daß das ganze Land fast wie ein einziger Wald erschien. Noch sind der Schwarz- wald, der Spessart, das Harzgebirge, der thüringer und böhmer Wald Ueberbleibsel desselben. Die Sonne vermochte nicht mit ihren erwärmenden Stralen das Dickicht der Wälder zu durch- dringen und den feuchten Boden abzutrocknen. Wild schweiften noch die Flüsse über ihre Ufer hinaus und bildeten Sümpfe und Moräste. Ueber diesen Urwäldern mit ihren riesigen Bäumen und reißenden Strömen, mit ihren heimlichen Schluchten und stillen Wicsenthälern war die Luft meist feucht und nebelig und gestattete nur selten den Anblick des klaren blauen Himmels. Daher war auch der heimathliche Boden weit feuchter, kälter und unfruchtbarer, als jetzt, wo die Wälder gelichtet sind, und so der Boden frei und offen unter der erwärmenden und alles belebenden Sonne liegt. Edele Früchte konnten deshalb damals nicht gedeihen. Man fand nur wilde Baumfrüchte, Rettige von ungewöhnlicher Größe und wilden Spargel. Von dem schlecht bebauten Boden wurde nur Gerste und Hafer, wenig Weizen gewonnen. Aus diesem Getreide wußten sich die Deutschen ein berauschendes Getränk, den Meth, zu bereiten. Wein kannte man noch nicht. Dieser wurde erst von den Römern am Rhein einheimisch gemacht. Grasreich und schön aber waren die Weiden, und daher das Rindvieh, so wie die Pferde, wenngleich klein und unansehnlich, doch stark und ausdauernd. Gold und Silber fand sich nicht; auch schienen die Römer gar nicht zu ahnen, daß das
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