1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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wilde Land so reich an edelen Metallen sei, wie sich in der Folge
fand. Salzquellen gab es in Menge. Diese standen in solchem
Ansehen, daß häufige Kriege um sie geführt wurden. Ihren
Hauptreichthnm jedoch enthielten die Wälder. Diese bargen in
ihrem Dickicht eine Menge der größten Raubthiere, die nun schon
lange entweder ausgerottet, oder tiefer nach Norden gezogen sind,
als Gären, Auerochsen, Elenne, Rennthiere und Raubvögel ohne
Zahl. Gegen sie konnte der rüstige Deutsche in Zeiten des
Friedens Muth und Kampflust stillen; sie gaben Nahrung und
Kleidung zugleich. Unter den Vögeln des Waldes war auch der
Edelfalk häufig, der, zur Jagd abgerichtet, noch in späterer Zeit
dem Ritter ein sehr gesuchtes Vergnügen verschaffte. Flüsse
und Seen wimmelten von großen und schmackhaften Fischen.
3. Deutschlands älteste Bewohner und deren Einrichtungen.
Die alten Deutschen hatten weder Städte noch Flecken,
nicht einmal zusammenhangende Dörfer. Weit zerstreut lagen
ihre Hütten, damit keine zu nahe Nachbarschaft die Grenzen der-
selben beengte. Leicht war die Hütte erbauet. Sie bestand aus
rohen Baumstämmen, durch farbigen Lehm verbunden, oben mit
einem Gesiecht aus Stroh und Zweigen leicht gedeckt. Wo es
gefiel, setzte man sie hin, am frischen Quell, im stillen Hain, auf
steiler Höh, im grünen Thal. Um die Hütte lag das Feld. Der
Hofraum wurde mit einem schirmenden Gehege umzäunt. Ein
Bild solcher Ansiedelung findet sich noch auf auffallende Weise
in dem Kcrnlande des alten Germaniens, in dem heutigen West-
falen, wo noch jetzt die Höfe, von Holzungen, Wiesen und Saat-
feldern umkränzt, in romantischer Einsamkeit zu liegen pflegen.
In solchen Häusern oder geschlossenen Höfen wohnte damals der
Deutsche in ungebundener Freiheit. Hier war er allein Herr
und Richter, König in der Familie, über alle, die von seinem
Gute lebten, und rächte blutig jeden Eingriff in seine Rechte.
Eine Anzahl solcher Höfe zusammen bildete einen Weiler,
mehrere Weiler einen Gau. Der Name „Gau" hat sich noch