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1. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1861 - Münster : Coppenrath
5 wilde Land so reich an edelen Metallen sei, wie sich in der Folge fand. Salzquellen gab es in Menge. Diese standen in solchem Ansehen, daß häufige Kriege um sie geführt wurden. Ihren Hauptreichthnm jedoch enthielten die Wälder. Diese bargen in ihrem Dickicht eine Menge der größten Raubthiere, die nun schon lange entweder ausgerottet, oder tiefer nach Norden gezogen sind, als Gären, Auerochsen, Elenne, Rennthiere und Raubvögel ohne Zahl. Gegen sie konnte der rüstige Deutsche in Zeiten des Friedens Muth und Kampflust stillen; sie gaben Nahrung und Kleidung zugleich. Unter den Vögeln des Waldes war auch der Edelfalk häufig, der, zur Jagd abgerichtet, noch in späterer Zeit dem Ritter ein sehr gesuchtes Vergnügen verschaffte. Flüsse und Seen wimmelten von großen und schmackhaften Fischen. 3. Deutschlands älteste Bewohner und deren Einrichtungen. Die alten Deutschen hatten weder Städte noch Flecken, nicht einmal zusammenhangende Dörfer. Weit zerstreut lagen ihre Hütten, damit keine zu nahe Nachbarschaft die Grenzen der- selben beengte. Leicht war die Hütte erbauet. Sie bestand aus rohen Baumstämmen, durch farbigen Lehm verbunden, oben mit einem Gesiecht aus Stroh und Zweigen leicht gedeckt. Wo es gefiel, setzte man sie hin, am frischen Quell, im stillen Hain, auf steiler Höh, im grünen Thal. Um die Hütte lag das Feld. Der Hofraum wurde mit einem schirmenden Gehege umzäunt. Ein Bild solcher Ansiedelung findet sich noch auf auffallende Weise in dem Kcrnlande des alten Germaniens, in dem heutigen West- falen, wo noch jetzt die Höfe, von Holzungen, Wiesen und Saat- feldern umkränzt, in romantischer Einsamkeit zu liegen pflegen. In solchen Häusern oder geschlossenen Höfen wohnte damals der Deutsche in ungebundener Freiheit. Hier war er allein Herr und Richter, König in der Familie, über alle, die von seinem Gute lebten, und rächte blutig jeden Eingriff in seine Rechte. Eine Anzahl solcher Höfe zusammen bildete einen Weiler, mehrere Weiler einen Gau. Der Name „Gau" hat sich noch
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