1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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4. Uebersicht der Staaten Europas nach dem Umstürze des
weströmischen Reiches.
Bevor wir die Begebenheiten noch dem Umstürze des west-
römischen Reiches erzählen, wollen wir einen Blick auf die Ver-
theilung der Völker dieser Zeit werfen. In dem heutigen Portugal
und dem nordwestlichen Spanien saßen die Sueven, welche
früher in mehreren verbündeten Stämmen die weite Ebene vom
Mittelrhcin bis an die Ostsee bewohnt hatten. Das übrige
Spanien und das südliche Gallien bis zur Loire machte das
Reich der Westgothen aus, dessen Hauptstadt Toulouse war.
Um die Rhone herum bis in die Schweiz hinein saßen die
Burgunder, welche früher an der Weichsel gewohnt hatten.
Flüchtlinge aus Britannien hatten sich in dem Lande Ar-
morika in Gallien angesiedelt, welches von ihnen den Namen
Kleinbritannien (Bretagne) erhielt. Nur ein kleiner Theil Gal-
liens stand noch unter dem römischen Statthalter Syagrlus.
Am Niederrhein wohnten die Franken, die sich immer weiter
in das nördliche Gallien ausbreiteten. Im nördlichen Deutsch-
land, zwischen der Ost- und Nordsee, zwischen den Flüssen Elbe,
Weser bis an den Rhein waren die Wohnsitze der Sachsen,
die sich in Ostfalen, Westfalen und Engern theilten. Mit
ihnen standen die Friesen an der Küste der Nordsee, vom Aus-
stusse der Schelde bis an die Elbe, in Verbindung. Mitten in
Deutschland, um den Main und die Saale, saßen die Thüringer.
Zwischen dem Oberrhein und Main, am Neckar, und zwischen
dem Lech und der Donau wohnten die Alemannen, ein mäch-
tiger Bund von mehreren einzelnen Völkerschaften; unterhalb der
Donau bis an die Enns die Boy er oder Bayern, welche durch
den Lech von den Alemannen getrennt waren. Im Lüncburgischen
lebten die Langobarden, die sich später am linken Ufer der
mittlern Donau niederließen; am linken Ufer der untern Donau
faßen die G ep id en. Ueber die Süddonauländer war das Reich
der Ostgothen ausgebreitet. Zudem byzantinischen oder
oströmischen Reiche gehörten in Europa: Griechenland, Mace-