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1. Geschichte des Mittelalters - S. 53

1861 - Münster : Coppenrath
53 an, Schulen zu stiften und ließen eine Menge griechischer Schriften in das Arabische übersetzen. Es wurden gelehrte Anstalten ge- gründet, wissenschaftliche Vereine geschlossen und gelehrte Reisen begünstigt. Besonders blühete Spanien auf. Volkreiche Städte schmückten das Land. Gewerbe, Ackerbau und Viehzucht fanden Pflege, Bergwerke wurden angelegt; reiche Dörfer, blühende Meierhöfe, prunkende Paläste zeugten von dem Wohlstände des Landes. Zu Cordova wurde bald ein eigenes Chalifat gegründet. Diese Stadt soll 212,000 Gebäude, darunter 600 Moscheen und mehrere weitläufige Herrscherräume gehabt haben. Die in diesem Lande errichteten Schulen, namentlich die zu Cordova, waren so berühmt, daß selbst Christen aus anderen Ländern dahin zogen und es nicht verschmäheten, bei Ungläubigen in die Schule zu geheu. Noch haben wir viele arabische Wörter, z. B. Almanach, Alkove, Sopha, Divan, Magazin, Admiral, Nadir, Zenith, Algebra, und selbst unsere Ziffern sind arabischen Ur- sprunges. Vorzüglich legten sich die Araber auf Medicin, Ma- thematik und Astrologie (Sternkunde). Letztere gab aber auch Veranlassung zu manchem Aberglauben. Viele Sagen und Fa- beln über die Geisterwelt und über die Zauberei, die im ganzen Mittelalter verbreitet waren, stammen aus dem spanischen Ara- bien. — Auch ihre Tapetenarbciteu, ihre Stickereien in Gold und Silber, ihre Arbeiten in Stahl und Leder hatten lauge einen Grad von Vollkommenheit, den die anderen europäischen Völker nicht erreichen konnten. Besonders ausgezeichnet war das Leder, welches zu Cordova bereitet wurde und von dieser Stadt den Nansen Corduanleder bekam. Zu einem nicht geringeren Grade der Vollkommenheit schwang sich unter ihnen die Bau- kunst empor. Die herrlichen arabischen Paläste, deren Reste verschiedene spanische Städte noch jetzt schmücken, bezeugen cs hinlänglich, daß das kriegerische Volk auch hier die Künste des Friedens liebte und anwendete. Besonders glänzend war die fast fünfzigjährige Regierung Abderrhaman's Ii. (912— 961), der, ein zweiter Salomo, alle Genüsse, alle Pracht und alle Bildung der Welt um sich sammelte. Ein Befehlshaber
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