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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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die, Verderben drohend/ vereint in den lombardischen Thalern
sich lagerten. Wie ein aufgescheuchtes Wild floh der Longobar-
denkönig und glaubte sich erst hinter den festen Mauern seiner
Hauptstadt sicher. Karl schloß ihn mit seinem Heere ein, reifete
dann selbst nach Rom, um dort das Osterfest zu feiern. v Der
Papst, die Geistlichkeit, das ganze Volk ging ihm im feierlichen
Zuge entgegen. Unter dem freudigen Zurufe des Volkes: „Ge-
segnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!" zog er in die '
entzückte Stadt. Am Eingänge der Peterskirche empfing ihn
umarmend der heilige Vater; ein hehrer Anblick für das Volk,
die beiden Mächtigsten der Erde in so schöner Eintracht zu-
sammen zu sehen! Dann stieg Karl in die Gruft der Apostel
hinab, bestätigte die Schenkung, die sein Vater der römischen
Kirche gemacht hatte und fügte noch neue hinzu.
Nach sechsmonatlicher Belagerung ergab sich Pavia. Der
gefangene Desiderius ward in das Kloster Corvey geschickt, sein
Reich mit dem fränkischen vereinigt. Karl nannte sich von nun
an König der Franken und Langobarden, Schntzherr
von Rom. Die Angelegenheiten seines neuen Volkes ordnete
er, wie es seine schöne Sitte war, mit Milde und Weisheit.
Er ließ ihm seine bisherige Verfassung und alle Rechte und
Freiheiten. Zweihundert und sechs Jahre, von 568 bis 774,
hatte das longobardische Reich bestanden.
18. Abermalige Empörung der Sachsen.
Jedoch ehe Karl die Angelegenheiten Italiens in Ordnung
gebracht hatte, lief die Nachricht ein: die Sachsen, welche den
Verlust ihrer Freiheit nicht hatten verschmerzen können, seien
unter ihrem kühnen Anführer Wittekind mit Feuer und Schwert
in das stänkische Gebiet gefallen. Aber blitzschnell flog Karl
aus Italien herbei. Seine Erscheinung dämpfte sogleich die Em-
pörung. Jedoch auch dieses Mal mußte er sich mit unzuver-
lässigen erzwungenen Versicherungen der Unterwerfung und mit
Geißeln begnügen; denn er mußte abermals nach Italien eilen,