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1. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1861 - Münster : Coppenrath
84 selbst suchten aus der Schwäche ihrer Könige Vortheile zu ziehen, und 4>ie Verwirrung und Gesetzlosigkeit erreichten den höchsten Grad. Jeder Graf, jeder Herzog, umgab sich mit einem Hofe und denselben Hofbeamten, wie sein König. Keiner hörte auf die Befehle seines rechtmäßigen Königes, Jeder trotzte auf eigene Macht. Um diese trotzigen Vasallen nur in Ruhe und Ge- horsam zu erhalten, mußte ihnen ein Vorrecht nach dem ande- ren eingeräumt werden; viele erhielten sogar ihre Besitzungen erblich. Durch die vielen Verschenknngen wurden die Könige nach und nach so arm, daß ihnen fast nichts, als die Krone, zur demüthigen Erinnerung an ihre ehemalige Gewalt und Hoheit, übrig blieb. Als endlich der letzte karolingische König, Ludwig der Faule, der nur noch die Stadt Laon mit der Umgegend besaß, im Jahre 987 starb, bemächtigte sich Hugo Capet, ein mächtiger Graf von Paris, des Thrones. Seine Nachfolger hießen Capetinger. Unter der Regierung dieses neuen Herrscher- geschlechtes wurde die Macht der übermüthigen Großen allmälig gebrochen, und ein Lehen nach dem anderen wieder eingezogen. Von Hugo Capet stammen alle folgenden Könige von Frankreich ab bis auf die neueste Zeit. Ostsranken. — Ludwig der Deutsche (843—876), der fähigste und tüchtigste unter den Söhnen Ludwig des From- men, hatte seinen Sitz zu Regensburg unter den Bayern, die ihn seit 825 als ihren Regenten besaßen und liebten. Seine Regierung war fast ein fortwährender Kampf nicht nur mit den Slaven und Normannen, sondern auch mit den übermüthigen Großen des Reiches. Dazu hatte er noch, wie einst sein Vater, gegen aufrührerische Söhne zu kämpfen. — Sein Sohn Karl Hi., der Dicke (876—887), erbte, durch den früh- zeitigen Tod seiner beiden älteren Brüder und nächsten Verwand- ten begünstiget, das ganze Reich seines Vaters nebst Italien und der Kaiserkrone. Und da ihm auch an der Stelle des un- mündigen Königes von Westfranken, Karl des Einfältigen, des einzigen noch übrigen Enkels Karl des Kahlen, die westfränkische
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