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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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nicht. Sie eilten lieber, die verhaßten Burgen am Harze zu
schleifen. Es gelang ihnen auch, ihren gefangenen Fürsten
Magnus aus dem Schlosse von Lüneburg zu befreien.
Hiermit war indessen Hcinrich's Demüthigung noch nicht
beendigt. Die deutschen Reichsfürsteu, die er zum Kriege auf-
gefordert hatte, fielen alle von ihm ab und zeigten sich sogar
geneigt, dem Antrage der Sachsen gemäß einen andern König
zu wählen. Heinrich schien verloren und wäre es gewesen, hätten
ihn nicht die treuen Bürger von Worms unterstützt und seinen
niedergeschlagenen Sinn wieder aufgerichtet. Die Anschläge
seiner unentschlossenen Feinde wurden zwar hintertrieben; jedoch
die Sachsen zu unterwerfen gelang ihm nicht. Er mußte, um
nur die Krone nicht zu verlieren, im Jahre 1074 einen harten
Frieden mit ihnen eingehen. Die Schleifung aller königlichen
Burgen ward in demselben ausbedungen. In wilder Wuth
fielen die Sachsen über diese her und ließen keinen Stein auf
dem anderen. Selbst die Kirche der Harzburg blieb nicht ver-
schont. Sie plünderten die Altäre, rissen die kaiserliche Fa-
miliengruft auf, beschimpften die Gebeine von Heinrich's ver-
storbenem Bruder und Sohne und verbrannten die Kirche. Da
flammte Heinrich's Zorn von Neuem auf. Er söhnte sich mit
den Reichsfürsten aus, vermochte sie durch Bitten und Versprechun-
gen zu einem Kriege gegen die Sachsen und brachte mit ihrem
Beistände ein mächtiges Heer auf. Mit diesem überfiel er im
Juni des Jahres 1075 die bei Hohenburg an der Unstrut
gelagerten Sachsen und brachte ihnen, nach tapferer Gegenwehr,
eine völlige Niederlage bei. Jetzt wurde Sachsen auf schreckliche
Weise verwüstet.
Jedoch war der Muth und die Hoffnung der sächsischen
Grafen noch nicht gesunken. Noch in demselben Jahre mußte
Heinrich gegen sie ziehen. Erst durch gütliche Vorstellungen
und Versprechungen wurden sie vermocht, die Waffen niederzu-
legen und friedebittend vor dem Könige zu erscheinen. Aber
gegen sein Wort nahm Heinrich alle sächsischen Grafen bis aus