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1. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1861 - Münster : Coppenrath
111 nicht. Sie eilten lieber, die verhaßten Burgen am Harze zu schleifen. Es gelang ihnen auch, ihren gefangenen Fürsten Magnus aus dem Schlosse von Lüneburg zu befreien. Hiermit war indessen Hcinrich's Demüthigung noch nicht beendigt. Die deutschen Reichsfürsteu, die er zum Kriege auf- gefordert hatte, fielen alle von ihm ab und zeigten sich sogar geneigt, dem Antrage der Sachsen gemäß einen andern König zu wählen. Heinrich schien verloren und wäre es gewesen, hätten ihn nicht die treuen Bürger von Worms unterstützt und seinen niedergeschlagenen Sinn wieder aufgerichtet. Die Anschläge seiner unentschlossenen Feinde wurden zwar hintertrieben; jedoch die Sachsen zu unterwerfen gelang ihm nicht. Er mußte, um nur die Krone nicht zu verlieren, im Jahre 1074 einen harten Frieden mit ihnen eingehen. Die Schleifung aller königlichen Burgen ward in demselben ausbedungen. In wilder Wuth fielen die Sachsen über diese her und ließen keinen Stein auf dem anderen. Selbst die Kirche der Harzburg blieb nicht ver- schont. Sie plünderten die Altäre, rissen die kaiserliche Fa- miliengruft auf, beschimpften die Gebeine von Heinrich's ver- storbenem Bruder und Sohne und verbrannten die Kirche. Da flammte Heinrich's Zorn von Neuem auf. Er söhnte sich mit den Reichsfürsten aus, vermochte sie durch Bitten und Versprechun- gen zu einem Kriege gegen die Sachsen und brachte mit ihrem Beistände ein mächtiges Heer auf. Mit diesem überfiel er im Juni des Jahres 1075 die bei Hohenburg an der Unstrut gelagerten Sachsen und brachte ihnen, nach tapferer Gegenwehr, eine völlige Niederlage bei. Jetzt wurde Sachsen auf schreckliche Weise verwüstet. Jedoch war der Muth und die Hoffnung der sächsischen Grafen noch nicht gesunken. Noch in demselben Jahre mußte Heinrich gegen sie ziehen. Erst durch gütliche Vorstellungen und Versprechungen wurden sie vermocht, die Waffen niederzu- legen und friedebittend vor dem Könige zu erscheinen. Aber gegen sein Wort nahm Heinrich alle sächsischen Grafen bis aus
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