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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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der ehemaligen Hauptstadt Bithyniens an. Sie war mit hohen
breiten Mauern umgeben, aus welchen eine Menge Wachtthürme
hervorragte. Innerhalb der Mauer lag ein großes türkisches
Heer zu ihrer Vertheidigung. Der Anfang des Feldzuges wurde
mit der Belagerung dieser Stadt gemacht. Schon war sie der
Uebergabe nahe, als die hinterlistigen Griechen mit den Bela-
gerten Unterhandlungen anknüpften, vermöge welcher die Stadt
nicht den Kreuzfahrern, sondern dem Kaiser Alexius ausgeliefert
wurde. Nun brach das Heer zum weiteren Zuge auf. Anfangs
erschraken die leicht bewaffneten Türken, als sie die Menge Reiter
in eiserner Rüstung, die großen geharnischten Schlachtrosse und
die starrenden Lanzen sahen; aber nach und nach wurden sie des
Anblickes gewohnt und lernten sie mit Vortheil angreifen. Die
nähere Kenntniß chcr Gegend begünstigte ihre Angriffe. Ganz
Kleinasien ist von steilen Gebirgsketten durchzogen, fast nirgends
eben, überall schroffes Waldgebirge und Schluchten. Während
nun die Kreuzfahrer in langen Zügen durch die Schluchten müh-
sam hindurchwanderten, fielen die auflauernden Türken dieselben
bald von vorn, bald von hinten an. Machten die Kreuzfahrer
Halt, und stellten sie sich in Schlachtordnung; hurtig flohen
daun die Türken auf ihren leichten Pferden davon und waren
augenblicklich wieder da, sobald sich der Zug in Bewegung setzte.
So war nirgends Ruhe, nirgends Sicherheit. Dazu schnitten
die Türken alle Zufuhr ab, verbrannten das Getreide auf dem
Felde, so daß das Heer der Kreuzfahrer in die höchste Noth
gerieth. Der ungewohnte, glühend heiße Himmelstrich dieses
Landes vermehrte noch das allgemeine Elend. Die Sonne schoß
ihre brennenden Stralen auf die blanken Rüstungen der Pilger
hinab, so daß diese unter denselben ersticken zu müssen glaubten.
Viele sanken ermattet zu Boden, andere verloren von der Ein-
wirkung der glühend wehenden Luft alle Besinnung. Man sah
Mütter neben ihren lechzenden Säuglingen sterbend auf dem
glühenden Boden sich wälzen. Die Pferde vielen um, und viele
Ritter bestiegen Ochsen und andere Lastthiere. Heulend liefen
die Hunde auf den Feldern nach einer Quelle umher. Endlich