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1. Geschichte des Mittelalters - S. 166

1861 - Münster : Coppenrath
166 Tief geb eil gt kehrte er nach Deutschland zurück, mit Zorn im Herzen gegen Heinrich den Löwen, dessen Widerspänstigkeit er das Unglück bei Lcgnano hauptsächlich zuschrieb. Darum gab er gern den Feinden Heinrich's Gehör, welche alle bittere Klagen führten über des Herzoges Stolz und Anmaßung. Er wurde deshalb vor des erzürnten Kaisers und seiner Feinde Richterstnhl auf mehrere Reichstage vorgeladen, allein er erschien nicht. Da wurde er zur Strafe seiner Herzogthümcr und an- derer Lehen verlustig erklärt. Sachsen erhielt Graf Bernhard von Anhalt, Sohn jenes Albrecht des Bären, welcher den ersten Grund zu Brandenburgs Größe legte; Bayern aber bekam der Pfalzgraf Otto von Wittclöbach, Stammvater des noch jetzt regierenden bayerischen Hauses. Aber der alte Löwe sah nicht so ruhig der Theilung seiner Besitzungen zu. Er griff zu den Waffen; allein er war der vereinigten Macht des Kaisers und der Fürsten nicht gewachsen. Geschlagen eilte er nach Erfurt, warf sich dort seinem Kaiser zu Füßen und bat um Gnade. Da gedachte Friedrich des Tages zu Chiavenna und des Wechsels der menschlichen Schicksale. Gerührt und mit Thränen in den Augen hob er seinen ehema- ligen Freund und Waffengeführten auf und sprach: „Dennoch bist du selbst die Ursache deines Unglückes!" Er begnadigte ihn, jedoch unter der Bedingung, daß er drei Jahre laug das belei- digte Vaterland meide, und ließ ihm seine Stammgüter, Braun- schweig und Lüneburg. Heinrich der Löwe begab sich, von wenigen Dienern begleitet, im Frühlinge des Jahres 1182 zu seinem Schwiegervater, dem Könige Heinrich 11. von England, nicht ahnend, daß sein Stern, nachdem er in Deutschland unterge- gangen war, glanzvoll dereinst in England wieder aufgehen würde. Denn fünfhundert Jahre nachher bestiegen seine Nach- kommen, die Herzoge von Braunschweig - Lüneburg, den engli- schen Thron. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Lombarden abgelaufen. Allein das gegenseitige Unglück hatte
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