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1. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1861 - Münster : Coppenrath
171 tcr auf Sicilien liegen bleiben. Noch größer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Accon landeten und diese belagerten. Endlich erlag die hart bedrängte Stadt den gemeinsamen Anstrengungen. Jetzt hatte Richard Löwenherz den frechen Uebermuth, das siegreiche Banner Oesterreichs, welches der Herzog Leopold zuerst auf den Zinnen aufgepflanzt hatte, herunterreißen und in den Koth treten zu lassen. Da zog Leo- pold, zu schwach, um solchen Schimpf an dem Uebermüthigen zu rächen, mit den Deutschen ab. Auch der König Philipp August konnte den stolzen hoch- fahrenden Sinn des Richard nicht länger ertragen und schiffte sich bald wieder ein; nur den Herzog von Burgund ließ er mit zehntausend Mann zurück. Richard aber zog weiter vorwärts; er erfocht manchen glänzenden Sieg über Saladin und erfüllte das ganze Morgenland mit dem Schrecken seines Namens. Schon war er Jerusalem nahe, da verließ ihn plötzlich auch der Herzog von Burgund mit den französischen Truppen; selbst viele Eng- länder zogen mit den Franzosen ab. Voll Ingrimm trat auch Richard jetzt mit dem traurigen Ueberbleibsel seines Heeres den Rückzug an. Er beschleunigte ihn so sehr als möglich, weil er die Nachricht erhalten hatte, sein Bruder Johann gehe damit um, sich auf den englischen Thron zu schwingen. Auf der Rück- reise hatte er das Unglück, vom Sturme in's adriatische Meer verschlagen zu werden. Bei Aqnileja, unweit Venedig, stieg er an's Land. Verkleidet nahm er nun seinen Weg durch Deutsch- land, ja mitten durch Oesterreich. Aber in dem Dorfe Erdberg (einer heutigen Wiener Vorstadt) wurde er in einer Schenke erkannt und an den Herzog Leopold ausgeliefert. Sofort ließ dieser ihn verhaften und aus das Schloß Dürenstein an der Donau setzen. Später lieferte er ihn als einen Rcichsfeind dem damaligen Kaiser Heinrich Vi. aus. Dieser hielt den stolzen Engländer in strenger Haft, aus Rache, weil er früher auch die unruhigen Sicilier gegen ihn unterstützt hatte. Ueber die Nach- richt von Nichard's Gcfangennehmung empfand Keiner größere
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