1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft
der Abendländer blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich
wieder in den Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekämpfung
der Ungläubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts.
Um diese Zeit trieb schwärmerische Begeisterung sogar Scha-
ren von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von
dem mißverstandenen Ausspruche Jesus, daß man den Kindlcin
nicht wehren solle, zu ihm zu kommen, da solchen das Himmel-
reich sei, verließen im Jahre 1212 über dreißigtansend Kinder
ans Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elter-
liche Haus und die Heimat, um in allem Ernste das heilige
Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte man, wür-
den die Ungläubigen wohl nicht widerstehen können. Aber das
Schicksal dieser kleinen Pilger war ein höchst trauriges. Sie
starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar
Sklavenhändlern in die Hände, welche ganze Schiffsladungen
derselben nach Aegypten an die Türken verkauften.
52. Heinrich Vi. (1190 — 1197). — Philipp von Schwaben
(1197—1208) und Otto Iv. (1197-1215).
Heinrich Vi. — Nach Friedrich's I. Tode bestieg sein
Sohn, Heinrich Vi., der schon längst von den deutschen Fürsten
zum Könige gewählt und bereits auch gekrönt war, den Thron
und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, ent-
schiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses be-
wies er vorzüglich bei der Unterwerfung Apuliens und Siciliens,
des Erbreiches seiner Gemahlin Constantia. Mit dem Tode
des kinderlosen Königes Wilhelm Ii. war hier das normannische
Haus (1130—1189) erloschen, und die Sicilier hatten aus Ab-
scheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tancrcd, und
nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelm Iii. zum Könige ernannt.
Diese machten dem Kaiser sein Erbland noch fünf Jahre streitig.
Heinrich jedoch blieb Sieger. Alle Städte, selbst Palermo und
Neapel, leisteten ihm die Huldigung. Furchtbar war jetzt die