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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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zu stürzen, rief der Papst Urban Iv. den Herzog Karl von
Anjou, den Bruder des Königes Ludwig des Heiligen von
Frankreich, herbei und übertrug ihm das Lehen. Der Franzose
kam mit großer Heeresmacht herüber. Manfred rüstete sich zur
Gegenwehr, allein in der Schlacht bei Benevent (am 26. Fe-
bruar 1266) verlor er Thron und Leben. Jetzt nahm der Sie-
ger Besitz von Neapel und Sicilien und herrschte mit eisernem
Scepter. Es entstand bald allgemeines Mißvergnügen über die
Herrschaft der Franzosen. Alle sahen sich nach einem Retter
um. Viele wandten sich an Konradin, der unterdessen zum Jüng-
linge herangewachsen war, und munterten ihn auf, nach Italien
zu kommen, um die verhaßten Franzosen zu vertreiben. Der
hohenstaufische Jüngling folgte endlich diesem Rufe. Begleitet
von feinem treuen Jugendfreunde, dem Prinzen Friedrich von
Baden, der sich „von Oesterreich" zubenannte, weil seine Mutter
eine Babenbergerin war, zog er im Herbste 1267 mit einem
Heere über die Alpen. Seine ersten Unternehmungen versprachen
Glück. Die Städte Obcritalicns und Karl's ehemaliger Bun-
desgenosse, Heinrich von Castilicn, traten auf seine Seite. Auch
auf Sicilien bildete sich ein Aufstand zu seinen Gunsten. Jedoch
den anfänglichen Vortheilen folgte das Verderben aus dem Fuße.
Bei dem Städtchen Tagliacozzo trat ihm Karl von Anjou
entgegen. Hier kam cs am 23. August des Jahres 1268 zu
einer Hauptschlacht. Die Franzosen wurden überwunden und
zurückgetrieben. Allein die Deutschen wußten ihren Sieg nicht
zu benutzen. Alle überließen sich einer grenzenlosen Freude; sie
plünderten das Gepäck und zerstreuten sich der Beute wegen.
Viele auch legten die Panzer und Waffen ab, um von den
Anstrengungen des heißen Sommcrtagcs auszuruhen. Da über-
fiel sie plötzlich ein französischer Hinterhalt und verbreitete all-
gemeine Bestürzung und Verwirrung im deutschen Lager. Wer
fliehen konnte, floh, nur wenige leisteten kurzen Widerstand. So
war das Glück des Tages wieder vereitelt. Konradin eilte mit
feinem Freunde Friedrich, nachdem sie lange ritterlich gekämpft
hatten, nach der Meeresküste, um zu Schiffe nach Sicilien zu