Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
187
Nicht ohne düstere Ahnungen ging das Heer zu Schiffe;
denn die vielfachen Schicksale, welche noch alle Kreuzhcere erlitten
hatten, mußten wohl große Besorgniß einflößen. Dazu war der
König schon hoch bejahrt und so schwach, daß er nicht mehr die
volle Rüstung tragen, nicht einmal ohne Unterstützung auf's
Pferd steigen konnte. Was man gefürchtet hatte, traf auch ein.
Während der Belagerung von Tunis brach eine ansteckende
Krankbeit aus, und er selbst nebst einem großen Theile seines
Heeres ward ein Opfer derselben. Nur elende Trümmer kamen
von dem schönen Heere nach Frankreich zurück.
Der unglückliche Ausgang dieser letzten Unternehmung kühlte
den Eifer und die Begeisterung der Europäer für die Kreuz-
züge ab. Sie besaßen indessen noch zwei wichtige Städte an
der Küste von Syrien: Tyrus und Ptolemais (Acre). Da aber
auch diese im Jahre 1291 durch die mameluckischen Sultane
erobert wurden- so war seitdem von Kreuzzügen nach Palästina
nicht mehr die Rede, und alle Versuche, einen neuen zu Stande zu
bringen, blieben fruchtlos. Man zählt im Ganzen sieben größere
Kreuzzüge, und die französische Ritterschaft war die Seele der-
selben. Sie dauerten fast zweihundert Jahre, von 1096 bis 1291.
Die Sitte der Krcuzzüge erhielt sich jedoch in Europa noch
lange; sie wurden aber nicht bloß gegen die Mohammedaner
geführt, sondern auch gegen andere Feinde des Christenthums
und der Kirche. Das Kreuz im Kriege war das Zeichen des
Kampfes für den wahren Glauben gegen jene, welche diesen
Glauben oder die Kirche aufeindeten, mochten sie nun Moham-
medaner, Heiden, Ketzer oder Epkommunizirte sein.
Es muß damals ein großes und herrliches Schauspiel ge-
wesen sein, als fast alle Völker Europas, wie Kiudcr einer ein-
zigen Familie, zu dem Grabe ihres gemeinschaftlichen Vaters
wallfahrteten. Und wenn sie auch ihren Hauptzweck nicht er-
reichten, wenn auch Millionen von ihnen in dem fremden Erd-