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1. Geschichte des Mittelalters - S. 194

1861 - Münster : Coppenrath
194 erweckten ihm viele Feinde, welche die schweren Verirrungen ein- zelner Mitglieder dem ganzen Orden zur Last legten. Der hab- süchtige König Philipp der Schöne von Frankreich ließ plötzlich, im Jahre 1309, alle Tempelherren in'frankreich verhaften. Er legte ihnen die unerhörtesten Verbrechen zur Last, an die sie gar nicht gedacht hatten, und durch jede Art von Grausamkeit wollte er sie zum Eingeständnisse der angeschuldigten Verbrechen zwin- gen. Viele wurden ans die Folter gespannt, andere lebendig verbrannt. Die meisten Güter des Ordens riß der König an sich; den Tempel in Paris wählte er selbst zu seiner Wohnung. Der Papst Clemens V. hob nach längerem heftigen Andringen des Königs den Orden auf (1312), doch ohne das Verdam- mungsurtheil über ihn anszusprechen, obgleich der König dies wieder und wieder beantragt hatte. Auch der deutsche oder Marianer-Ritterorden hat den Kreuzzügen seine Entstehung zu verdanken. Schon im Jahre 1128 war in Jerusalem ein deutsches Hospital unter dem Schutze der Jungfrau Maria für die Pflege deutscher Pilger errichtet worden. Aus den Theilnehmern an dieser frommen Stiftung hatte sich bereits eine Art von Ordensvcrbindung gebildet. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verließ dieser Brüderverein die h. Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Accon. Mitleidige Kaufleute ans Lübeck und Bremen schlugen hier aus Schiffssegeln Zelte auf für deutsche Kranke, deren Pflege die Marianische Bruderschaft übernahm. Dieser schöne Eifer bestimmte hier den Hohenstaufen Herzog Friedrich von Schwaben, jenen Verein zu einem Ritterorden zu erheben, der die Hauptzwecke der beiden andern Orden vereinigte. Dieses geschah im Jahre 1190. Die Ordensbrüder mußten Deutsche sein. Ihre Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Vom Papste 1191 bestätigt und mit allen Rechten eines geistlichen Ordens ausgestattet, ließen sie sich zu- erst in Accon nieder. Nach dem Verluste des heil. Landes aber wandten sie sich nach Venedig. Von da wurden sie unter ihrem
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