1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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mal zu den Waffen. Auf dem March selbe, einige Meilen
von Wien, kam es im Jahre 1278 zur entscheibenben Schlacht.
Auf bethen Seiten würde mit gleicher Erbitterung und gleicher
Tapferkeit gefochten. Selbst des Kaisers Leben kam in Gefahr.
Ein polnischer Ritter sprengte im wilben Ungestüme mitten durch
die feiublichen Scharen gerabe auf den Kaiser los und hatte
schon bessen Pferb niebergestoßen, als noch zum Glücke Habs-
burgische Reiter herbeieilten und ihren Herrn aus der nahen
Gefahr retteten. Ottokar selbst focht an der Spitze der Sci-
nigen mit einer Tapferkeit, die ein besseres Schicksal verbient
hätte. Allein das Glück verließ ihn, seine Scharen wichen überall
zurück, er selbst warb im Gebränge ermorbet. Zwei steiermär-
kische Ritter, die er einst, als er noch ihr Laubesherr war, durch
Gewaltstreiche gekränkt hatte, suchten rachcschnaubenb ihn auf und
versetzten ihm den Tobesstreich. Sein Leichnam wurde nachher
in der Schloßkapelle zu Prag beigesetzt. Auf der Wahlstatt
fand man auch jenen polnischen Ritter zwar noch lebend aber
schwer verwundet, und man wollte ihn seinen Frevel mit dem
Tode büßen lassen. Aber Rudolf sprach: „Das wolle Gott
verhüten; einen so herzhaften Ritter tobten, hieße, dem ganzen
Reiche einen unersetzlichen Schaben zufügen!" — und er ließ
seiner auf das sorgfältigste pflegen. Eben so großmüthig zeigte
er sich auch gegen Ottokar's Sohn, den jungen Weneeslaus.
Er ließ ihm Böhmen und Mähren, und gab ihm später eine
seiner Töchter zur Ehe. Mit Bewilligung der deutschen Für-
sten belehnte nunmehr, im Jahre 1282, der Kaiser seine Söhne
Albrecht und Rudolf mit Oesterreich, Steiermark, Krain und
Kärnthen und wurde dadurch der Gründer des mächtigen
h a b s b u r g i s ch - ö st e r r e i ch i s ch e n Hauses. Drei Jahre später
(1285) belehnte er auf Bitten feiner Söhne den Grafen Mein-
hard von Tirol, seinen treuen Bundesgenossen, mit Kärnthen.
Die noch übrigen Jahre seines Lebens wendete Rudolf vor-
züglich dazu an, den Landfrieden herzustellen. Er erließ strenge
Verordnungen gegen den Mißbrauch des Faustrechts, zog auch