Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 230

1861 - Münster : Coppenrath
230 mal zu den Waffen. Auf dem March selbe, einige Meilen von Wien, kam es im Jahre 1278 zur entscheibenben Schlacht. Auf bethen Seiten würde mit gleicher Erbitterung und gleicher Tapferkeit gefochten. Selbst des Kaisers Leben kam in Gefahr. Ein polnischer Ritter sprengte im wilben Ungestüme mitten durch die feiublichen Scharen gerabe auf den Kaiser los und hatte schon bessen Pferb niebergestoßen, als noch zum Glücke Habs- burgische Reiter herbeieilten und ihren Herrn aus der nahen Gefahr retteten. Ottokar selbst focht an der Spitze der Sci- nigen mit einer Tapferkeit, die ein besseres Schicksal verbient hätte. Allein das Glück verließ ihn, seine Scharen wichen überall zurück, er selbst warb im Gebränge ermorbet. Zwei steiermär- kische Ritter, die er einst, als er noch ihr Laubesherr war, durch Gewaltstreiche gekränkt hatte, suchten rachcschnaubenb ihn auf und versetzten ihm den Tobesstreich. Sein Leichnam wurde nachher in der Schloßkapelle zu Prag beigesetzt. Auf der Wahlstatt fand man auch jenen polnischen Ritter zwar noch lebend aber schwer verwundet, und man wollte ihn seinen Frevel mit dem Tode büßen lassen. Aber Rudolf sprach: „Das wolle Gott verhüten; einen so herzhaften Ritter tobten, hieße, dem ganzen Reiche einen unersetzlichen Schaben zufügen!" — und er ließ seiner auf das sorgfältigste pflegen. Eben so großmüthig zeigte er sich auch gegen Ottokar's Sohn, den jungen Weneeslaus. Er ließ ihm Böhmen und Mähren, und gab ihm später eine seiner Töchter zur Ehe. Mit Bewilligung der deutschen Für- sten belehnte nunmehr, im Jahre 1282, der Kaiser seine Söhne Albrecht und Rudolf mit Oesterreich, Steiermark, Krain und Kärnthen und wurde dadurch der Gründer des mächtigen h a b s b u r g i s ch - ö st e r r e i ch i s ch e n Hauses. Drei Jahre später (1285) belehnte er auf Bitten feiner Söhne den Grafen Mein- hard von Tirol, seinen treuen Bundesgenossen, mit Kärnthen. Die noch übrigen Jahre seines Lebens wendete Rudolf vor- züglich dazu an, den Landfrieden herzustellen. Er erließ strenge Verordnungen gegen den Mißbrauch des Faustrechts, zog auch
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer