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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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und Erbrichter vorstanden, suchten sich dieser Oberherrlichkcit
ganz zu entziehen. Da beschloß Leopold, das abtrünnige Volk
zu züchtigen und so die C'hre des Hauses Oesterreich zu rächen.
Er rief sein Kriegsvolk zusammen, um — wie er höhnisch sagte
— die Schweizcrbanern mit dem Fuße zu zertreten. Denn
er meinte, schon der Anblick seiner geharnischten Scharen würde
die Hirten erschüttern, welche, ungewohnt des Krieges, kein an-
deres Geschäft, als die ruhige Pflege ihrer Heerdcn kannten.
In stolzer Zuversicht zogen die österreichischen Ritter, alle vom
Kopfe bis zu den Füßen gepanzert, mit hochwallenden Helm-
büschen und klirrenden Lanzen durch die Hohlwege der Alpen
gerade auf Schwyz los.
Allein auch der friedliche Hirt wird zum muthigen Strei-
ter, wenn ihn das theure Vaterland unter seine bedrängte Fahne
ruft. Schnell eilten die Männer von Uri und Unterwalden
denen aus Schwyz zu Hülfe; dennoch kam nur ein Häuflein
von dreizehnhundert Mann zusammen. Aber der Muth ersetzte
die Menge, und die Oertlichkeit begünstigte die leichtbewaffneten
Hirten mehr, als die schwer gerüsteten Ritter. Die Schweizer
besetzten den Engpaß Morgarten, der sich zwischen dem Berge
Deorgarten und dem Agerisee hinzieht. Hiedurch ging der
glänzende Zug der Ritter. Und als der Paß zwischen Berg
und See mit Menschen und Pferden dicht angefüllt war, da
erhoben sich die Dreizehnhundert. Mit lautem Geschrei wälzten
sie mächtige Stcinblöcke von der Höhe des Berges hinab und
schleuderten andere mit großer Leibeskraft mitten in den ge-
drängten Haufen. Da entstand eine gräuliche Verwirrung im
Hohlwege. Die Pferde wurden scheu und drängten zurück auf
das nachfolgende Fußvolk, andere sprengten in den See. In
diesem Augenblicke rannten die Schweizer herunter und fielen
in vollem Laufe den Feinden, die sich in dem beengten Raume
kaum rühren tonnten, in die Seite, schlugen mit Keulen drein
und stachen mit Hellebarden die Ritter von den Pferden. Da
sanken viele der Grafen und Ritter und Edelen aus Leopold's
Heere entseelt zu Boden. Auch Landenberg war unter ihnen.