Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der biographische Unterricht - S. 14

1859 - Berlin : Gaertner
14 dieser Verdienste. Athen war nämlich ein Freistaat, in welchem jeder Bürger gleiche Rechte und Theil an der Negierung hatte. Zeichnete sich nun Einer aus, so entstand Neid unter den Uebrigen, welche leicht vermutheten, daß der Eine nach der Oberherrschaft strebe. Kamen noch Verläumdungen hinzu, dann wurde nicht selten das Urtheil zur Verbannung ausgesprochen. So ging es dem Themistokles. Man sagte, er stehe mit dem Könige von Persien in heimlicher Verbindung. So- gleich sprach man über ihn das Todesurtheil aus. Glücklicher Weise befand er sich nicht in Athen, als dies geschah, und er hatte Zeit zu fliehen. Nachdem er an verschiedenen Orten umhergeirrt war, begab er sich nach Ephesos und flüchtete zu dem Könige der Perser, Artaperxes, dem Sohne des -kerpes. Er bat ihn um seine Freundschaft und wurde auch gut aufgenommen. Als er gar dem Könige versprach, er wolle ihm ganz Griechenland unterwerfen, erhielt er die Stadt Magnesia zum Geschenk. Bald darauf starb er. Wahrscheinlich hat er sich selbst ge- tödtet, als Artaxerxes von ihm die Erfüllung des gegebenen Verspre- chens verlangte. Denn ein edler Grieche, er mochte noch so hart von seinem Vaterlande behandelt worden sein, konnte es nicht über sich ge- winnen, gegen dasselbe die Waffen zu erheben. Sokrates. §. 14. Das Leben -es Sokrates. Wir betrachten nun das Leben eines Mannes, der sich nicht durch glückliche Kriege um sein Vaterland verdient machte, sondern der durch Weisheit, welche er den atheniensischen Jünglingen lehrte, unsterblichen Ruhm erworben hat. Es ist der Weltweise oder Philosoph Sokrates (450). Unter einem Philosophen versteht man einen solchen Mann, der sich damit beschäftigt, das Wesen aller Dinge von Grund aus zu begreifen. Sokrates war der Sohn eines Bildhauers und soll als Jüngling auch die Kunst seines Vaters getrieben haben. Später that er Kriegsdienste und kämpfte für sein Vaterland. Dann ging er in die Einsamkeit und beschäftigte sich mit Erforschung göttlicher Dinge. Er lebte in Ar- muth, ging einfach gekleidet und war sehr enthaltsam. Es gab da- mals Leute in Athen, welche verwerfliche Lehren verbreiteten und in langen Reden den Jünglingen zeigten, daß man besonders nach Reich- thum und Genüssen streben solle. Sie wurden Sophisten genannt. Das war aber den Ansichten des.sokrates ganz entgegen. Er sagte, das höchste Gut des Menschen sei Ausübung der Tugend und Gerech- tigkeit und ein lebendiger Glaube an eine Gottheit, die das Gute be- lohne und das Böse bestrafe. Natürlich feindeten ihn deshalb die an-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer