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1. Der biographische Unterricht - S. 63

1859 - Berlin : Gaertner
' — 63 — Das freie Evangelium fand besonders in den Städten Nürnberg, Ulm, Straßburg, Frankfurt a. M-, Nördlingen, Braunschweig, Hamburg, in ganz Kurfachsen, Hessen, Pommern und Preußen Anhänger, dabei aber wurden manche Lehren Luthers ganz falsch verstanden.' So glaub- ten viele Bauern in Süddeutschtand, als sie Luthers Lehre von der geistigen Freiheit horten, daß Luther sie von allem Gehorsam gegen ihre Obrigkeit befreien wolle. Sie empörten sich, zogen umher, ver- brannten Burgen und Schlösser und ermordeten ihre Herren. Dasselbe that Thomas Münzer an der Spitze mehrerer Bauern in Thürin- gen, wurde jedoch von Johann den: Standhaften und Philipp von Hessen gefangen genommen und hingerichtet. §. 67. Luthers Frau und Freunde. Luthers Frau war eine Nonne gewesen und nach Wittenberg gekommen, wo sie Luther kennen lernte. Sie hieß Katharina von Bora- Dadurch, daß Luther sie heirathete, nachdem er vorher seine Mönchskutte abgelegt hatte, gab er allen Geistlichen ein Beispiel zur Nachahmung. Bald verheiratheten sich auch andere junge Prediger. Luther lebte mit sei- ner Frau sehr glücklich und war oft recht vergnügt in: Kreise seiner sechs Kinder. — Ein Mann, der nicht bloß ein Freund Luthers, sondern auch ein treuer Gehülfe beim Werke der Reformation war, ist Philipp Melanchthon. Er war 1497 am 16. Februar zu Bretten in Baden geboren. Nachdem er in Heidelberg studirt hatte, wurde er nach Wittenberg im 21. Jahre als Professor der griechischen Sprache und der Theologie berufen. Er war eben so heiter und ge- sprächig wie Luther; nur besaß er nicht Luthers Feuer und war von etwas furchtsamem Charakter, daher auch Luther sagte: "So leise kann ich nicht auftreten, wie Magister Philipp." Dennoch sind seine Verdienste um die Reformation sehr groß. — Wie Luther sein Le- den lang die Musik sehr liebte, ebenso verehrte er auch die anderen Künste. Er selbst dichtete manch schönes Lied. Bekannt genug sind ja von ihn: die Lieder: "Eine feste Burg ist unser Gott" und "Von: Himmel hoch, da tonnn' ich her." Aber auch die Malerei liebte er sehr; den Genuß mancher schönen Malerwerke verschaffte ihm sein Freund Lueas Cr an ach. Dieser große Dealer war in Cra- nach am Fichtelgebirge geboren und wohnte als sächsischer Hof- maler 46 Jahre lang in Wittenberg. Er war ein so ehrenwerther Mann, daß er zum Bürgermeister der Stadt gewählt wurde. Seinen Kurfürsten Johann Friedrich hat er in die Gefangenschaft nach Jn- spruck begleitet. §. 68. Fortgang der Nesormation. Zwingli und Calvin. Wiewohl Kaiser Karl V. im Herzen ganz katholisch ge-
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