Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der biographische Unterricht - S. 103

1859 - Berlin : Gaertner
103 kennen. Es kam daher zum Kampfe, und erst, nachdem Sten Sture gefallen war, wurde Christian von den Schweden anerkannt. Zwar hatte er durch einen Eid versprochen, alles Vorgefallene zu vergessen; allein er nahm dennoch blutige Rache an den Schweden, denn er war ein entschlossener, gewaltthätiger und rachsüchtiger Fürst. Er begab sich 15äo zur feierlichen Krönung nach Stockholm. Bei der Krö- nung wurde drei Tage laug geschmauset. Am dritten Tage (8. No- vember) ließ der König die Thore schließen, alle Straßen besetzen und auf dem Markte Kanonen aufpflanzen. Der Erzbischof von Upsala, Gustav Trolle, hatte ihm ein Verzeichniß aller derjenigen übergeben, welche früher feindselig gegen ihn gesinnt waren. Diese, zusammen vier und neunzig der angesehensten Personen, wurden auf dein Markte hingerichtet. Man nennt dieses Ereigniß das Stockholmer Blutbad. Dann reiste der König nach Dänemark zurück und ließ unterwegs noch manche grausame Hinrichtung vornehmen. Zwei Jahre daraus erklärte ihn ein Theil der Schweden für abgesetzt. Nun forderte er die Dänen zum Kampfe gegen die Schweden aus; bei ihnen hatte er sich aber ebenfalls verhaßt gemacht, und so ward es ihm schwer, seinen Zweck zu erreichen. §. 111. Gustav Wasa s Einzug in Stockholm. Wäh- rend dies in Schweden geschah, irrte Gustav Erichson Wasa im Lande umher, mit dem Gedanken, sein Vaterland von der Herrschaft der Dänen zu befreien. Gustav Wasa war von einem alten Ge- schlechte der schwedischen Reichsvorsteher, an dem Hofe seines Groß- oheims Sten Sture erzogen, begabt mit vielen Anlagen und Kennt- nissen. Schon in den Zwistigkeiten zwischen Schweden und Dänemark war er mit mehreren andern vornehmen Jünglingen 1548 als Geißel den Dänen überliefert und gegen eine bedeutende Bürgschaft einem dänischen Gutsbesitzer, Bauer, seinem Verwandten, zur Bewachung übergeben worden. Von diesem entfloh er nach Lübeck, wo sich der Bürgermeister Bröms seiner annahm und ihn mit dem Versprechen daß er künftig mit Geld und Soldaten unterstützt werden sollte, nach Schweden gehen hieß. Hier hörte er, daß sein Vater und seine Ver- wandten in dem Stockholmer Blutbade gefallen waren. Er sann aus Rache und hoffte in seinem Vaterlande so viel Unterstützung und An- hang zu finden, daß er einen Kampf gegen Christian würde wagen können; aber Niemand, nicht einmal seine Verwandten, wollten ihn auf- nehmen, und so mußte er in Bauernkleidern umherirren und die Nächte im Korn zubringen, um nicht verrathen zu werden. Christian wußte daß Gustav Wasa sich in Schweden aufhielt, und hatte auf seinen Kopf einen bedeutenden Preis gesetzt. Jetzt verließen ihn sogar seine Diener,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer