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1861 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
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ten, auf welches sie kein Recht hätten. Aber die Gallier ant-
worteten: „Zum ersten Male hören wir den Namen der Römer
und halten sie für tapfere Männer: unser Recht jedoch beruht
auf unseren Waffen, Alles gehört den Tupfern!" Die Gesand-
ten nahmen darauf sogar an dem Kampfe gegen die Gallier
Theil und tödteten einen ihrer Heerführer. Die Gallier for-
derten für diese Verletzung des Völkerrechts Genugthuung und
drangen, da sie ihnen verweigert ward, gegen Rom vor. Am
Flüßchen Al lia erlitten die Römer eine furchtbare Niederlage
(389 v. Chr.). Nur wenige von ihnen konnten sich aus der
Schlacht retten. In Rom selbst gerieth Alles in die größte
Furcht und Bestürzung. Man fand es unmöglich, die Stadt
gegen den vorrückenden Feind zu vertheidigen und beschloß daher
sie zu verlassen. Die streitbaren Männer, 1000 an der Zahl,
besetzten unter Anführung des Manlius das Capitol. Die
Vestalinnen und Priester flohen mit den Heiligthümern, die sie
mit sich nehmen konnten, nach Veji oder in andere benachbarte
Städte. Nur die ältesten Senatoren blieben allein in Rom
zurück und weihten sich zum Besten des Volks dem Tode. Sie
schmückten sich mit allen Zeichen ihrer Würde, fetzten sich auf
ihre Amtsfessel und erwarteten auf dem Markte die Ankunft
der Feinde.
Inzwischen war Brennus, der König der Gallier, heran-
gekommen. Da er die Thvre der Stadt offen und unverthei-
digt fand, fürchtete er Anfangs einen Hinterhalt. Endlich aber
wagte er es mit aller Vorsicht in Rom einzudringen. Hier
fand er Niemanden, als jene alten Senatoren, die still und
unbeweglich auf ihren Stühlen faßen. Ihr Anblick flößte
Furcht und Bewunderung ein, so daß sie anfänglich von den
Galliern für die Bildsäulen der Schutzgötter Roms gehalten
wurden. Erst nach einiger Zeit trat ein kühner Gallier znm
Marcus P a p i r i u s, einem der ältesten jener Senatoren,
und zupfte ihn am Barte, um zu sehen, ob er lebte. Hierüber
erzürnt erhob Papirins sein elfenbeinernes Scepter und schlug
damit den Gallier aufs Haupt. Dadurch entstand ein allge-
meines Blutbad. Die Gallier sielen über die Senatoren her