1861 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
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Teutonen glaublich zu machen, ließ Marius den gefangenen
Teutobach in Ketten vorführen. Jetzt rückten die Cimbern
schlagfertig vor das Lager der Römer, und Bojorix, der König
der Cimbern, forderte den Marius auf, Ort und Zeit zur
Schlacht zu bestimmen. In der Ebene von Vercellä erschie-
nen beide Heere zum Kampf.
Die Cimbern waren in einem Viereck aufgestellt, dreißig
Stadien breit und tief; die Soldaten der vordersten Reihe
hatten, um Flucht unmöglich zu machen, sich mit Ketten an
einander geschlossen. Bei den Römern befehligte Catulus das
Mitteltreffen, Marius hatte sich auf den Flügeln aufgestellt.
Er selbst rückte mit dem einen Flügel zu weit vor; des Catu-
lus Heer entschied das Treffen. Der Tag war heiß; die Cim-
bern hatten Sonne und Wind gegen sich; die Tapfersten fielen,
der Rest floh der Wagenburg zu, wo auch die Frauen sich zur
Wehr stellten. Hier begann ein neues Gemetzel, dem nur
wenige Haufen durch die Flucht entgingen. Viele der Frauen
tödteten, um nicht in Gefangenschaft zu gerathcn, erst ihre
Kinder, dann sich selbst. Dennoch betrug die Zahl der Ge-
fangenen 60,000; die der Getödteten war 120,000.
Die Römer aber erwiesen dem Marius, dem Retter Ita-
liens, die höchste Ehre. Sie nannten ihn den dritten Grün-
der der Stadt, spendeten ihm Trankopfer, wie einem Gotte,
und ertheilten ihm zum sechsten Mal das Consulat. Am
Triumphe aber ließ Marius den Catulus Theil nehmen. Vor
dem Triumphwagen mußte der gefangene Teutobach einher-
schreiten, ein Mann von so riesigem Wuchs, daß er noch über
die Siegeszeichen hervorragte.
Xxiv.
Sulla und Marius. ^ ■?£
1. sulla, Feldherr gegen Mithridatcs, vertreibt den Marius.
^ ^ Lucius Cornelius Sulla stammte aus einem patri-
cischen Geschlcchte. Er hatte eine schöne Gestalt, ein edles
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