1861 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
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in Spanien, Gallien, Africa, Sicilien, Sardinien, Corsica und
Etrurien aufzuscheuchen und nach dem östlichen Meere zu trei-
den. Als dies geschehen war, richtete er sich mit der Haupt-
macht uach Osten. Schon auf dem Wege dahin ergaben sich
ihm viele auf Gnade und Ungnade, die er aber schonte, um
durch diese Mäßigung den andern die Rückkehr zur Ordnung
zu erleichtern. Die meisten aber suchten ihre Zuflucht in den
cilicischen Buchten und Bcrgvesten. Pompejus schlug sie bei
Coracesium gänzlich, zerstörte ihre Burgen, nahm ihnen alle
ihre Städte, Schiffe, Borräthe, Waffen, und verpflanzte 2000
Gefangene tief in das Land hinein, um sie vom Meere ab-
zuhalten.
Auf diese Weise hatte er in drei Monaten das Seeräuber-
wesen vertilgt und Rom die Herrschaft zur See wiedergegeben.
Die rasche und glückliche Beendigung dieses Krieges ver-
setzte das römische Volk in solche Freude, daß es den Freun-
den des Pompejus leicht wurde, dem Gefeierten ein noch
größeres Feld des Ruhmes zu verschaffen, aus dem er aber-
mals die Frucht der Arbeit Anderer erndten sollte.
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3. pompejus Siege in Asien.
Während Pompejus diese schnellen Siege erfocht, hatte
sich Mithridates, der den Römern so furchtbare König von
Pontus, zu einem neuen Kampfe gerüstet. Er hatte seine
Land- und Seemacht verstärkt und durch römische Hauptleute,
die ihm nach der Unterdrückung der Marianer in Menge zu-
strömten, in römischer Weise einüben lassen. Mit seinem Ei-
dam, dem König Tigranes von Armenien, und mit Sertorius
in Spanien schloß er ein Bündniß und regte viele kriegerische
Völker im Norden des schwarzen Meeres und an der Donau
gegen die Römer auf. Nach dem Tode des Königs Nicode-
mus von Bithynien, der die Römer zu Erben seines Reiches
ernannt hatte, fiel Mithridates in Bithynien ein mit einem
Heere von 120,000 Mann zu Fuß, 16,000 Reitern und 400