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1. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 142

1861 - Oldenburg : Stalling
142 Sichelwagcn. Allenthalben ward er als Befreier vom römischen Druck gern ausgenommen. Die Römer schickten den Licinius Lucullus als Feldherrn gegen ihn. Dieser Mann, ausgezeichnet durch griechische Bildung und Gelehrsamkeit, hatte sich selbst erst durch Wissenschaft zum Feldherrn gebildet und führte jetzt sieben Jahre hindurch (74 bis 67 v. Ehr.) den Krieg gegen Mithridates mit dem größ- ten Glück. Er vernichtete die besten Truppen des Königs, zer- störte seine Flotten und nahm die wichtigsten Waffenplätze weg. Schon gab Mithridates nach einem verlorenen Reitertreffen sein Reich verloren und ließ in seiner Residenz seine Schwestern und Frauen tobten, um sie vor römischer Gefangenschaft zu bewahren; er selbst floh zu seinem Schwiegersohn Tigranes von Armenien, der sich König der Könige nannte. Da zog Lucullus auch gegen ihn und schlug das zwanzigmal stärkere Heer des Tigranes bei seiner Hauptstadt Tigrnnocerta in die Flucht (69 v. Ehr.). Dieser Sieg gewährte unermeßliche Beute. Lucullus suchte noch weiter vorzudringen, allein der Ungehorsam seiner meuterischen Soldaten, deren Genuß- und Beutegier er nicht genug fröhnte, hemmte ihn in seinen Unter- nehmungen, und mitten im glücklichsten Laufe seiner Siege riefen ihn Neid und Mißgunst und boshafte Berläumdungen seiner Gegner vom Schauplatz ab. Diese Feinde hatte sich Lucullus durch seine rücksichtsvolle und menschliche Behandlung der kleinasiatischen Städte zuge- zogcn. Die ihnen von Sulla auferlegten 20,000 Talente waren durch die Schulden, die sie bei den römischen Wucherern hatten machen müssen, zu der entsetzlichen Höhe von 120,000 Talenten angewachsen, und die unvermögenden Schuldner wur- den durch Kerkerstrafcn und Martern auf das Schrecklichste ge- preßt. Lucullus setzte diese Schuld auf 40,000 Talente herab und gewährte den Städten noch andere Erleichterungen. Dafür ward denn Lucullus von den römischen Wucherern in Rom auf das furchtbarste verleumdet. Diese und die Anhänger des Pompejus brachten es dahin, daß ihm der Oberbefehl genom- men und dem Pompejus übertragen wurde (67 v. Ehr.). Nun
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